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Vor Detailanalysen sei eine "Ursachenzuschreibung" für die Studie "PISA 2003" verfrüht, betonte Günter Haider, Leiter des PISA-Zentrums Österreich, am Dienstag in Wien.
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Der in Salzburg tätige Bildungsforscher rückte einzelne Missverständnisse zurecht. Es sei ein Vorteil für Österreich, dass vom getesteten Jahrgang 1987 ein relativ hoher Anteil von 5,7 Prozent zur "Out-of-School"-Population zähle und nicht mehr einbezogen wurde.
Einen Nachteil sah Haider dafür bei den Berufsschulen. Denn diesmal wurden auch die lehrgangsmäßigen Berufsschulen, die den Unterricht nicht über das ganze Jahr hinweg, sondern während einiger Wochen geblockt anbieten, erfasst. Das Fehlen dieser Gruppe hätte sich beim letzten PISA-Test leicht zu Gunsten Österreichs ausgewirkt.
Die von Haider und Claudia Reiter auch als Buch und Broschüre bei Leykam herausgegebenen Resultate belegen eine klare Verschlechterung Österreichs in allen Fächern und Schultypen, vor allem im unteren Leistungsbereich. Nur die AHS-Schüler konnten einigermaßen ihr Niveau halten.
In allen 40 Ländern lesen die Mädchen besser, dafür sind in 38 Staaten die Burschen bessere Mathematiker. In zwei Ländern, Island und Thailand, haben die Mädchen in allen Kategorien - auch in Naturwissenschaft und Problemlösen - die Nase vorn. Von der in Österreich mit 20 Prozent relativ großen "Risikogruppe" im Lesen, die einfache Texte kaum versteht, sind 68 Prozent Burschen.
Für die nächste PISA-Studie im Frühling 2006 sind bereits 60 Staaten angemeldet. Haider unterstrich, dass die 2006 und 2009 erfassten Schüler bereits die Volksschule hinter sich haben, jetzt eingeleitete Bildungsreformen daher erst bei PISA 2012 und 2015 Wirkung zeigen werden.
Eine Bundesländer-Auswertung von PISA sei eine Geldfrage und erst 2006 geplant, sagte Haider. Dafür wäre die dreifache Stichprobe (diesmal waren 4575 dabei) nötig.