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Die Mär von der Belastung

Von Matthias Nagl

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Ein großes Saisonziel der Austria ist im Sommer die Uefa-Cup-Gruppenphase gewesen. Da wolle man unbedingt hin, hieß es. Der Jubel war auch groß, als man es dann geschafft hatte. Bei Trainer Georg Zellhofer schlichen sich schon damals leise Bedenken ein. "Der Uefa-Cup hat Einbußen in der Meisterschaft zur Folge", meinte er. Als Ausrede wollte er das freilich nicht verstanden wissen. "Das Wort Belastung werdet ihr von mir nicht mehr hören", versprach er vor zehn Tagen.

Nach der bitteren Niederlage gegen Bordeaux kramte Zellhofer die billigste Ausrede aller Europacupstarter aber doch wieder hervor: Einige seiner Teamspieler hätten eine Pause dringend notwendig, erklärte er. Das klingt stark nach zu großer Belastung. Und das klingt komisch. Denn eigentlich hat die Austria in ihrer Gruppe einen Wettbewerbsvorteil. Während ihre Gegner Uefa-Cup, Pokal und Meisterschaft bestreiten, spielt die Austria dank der Euro nur Meisterschaft und Uefa-Cup. Also haben die Austrianer entweder genetische Nachteile oder sind schlicht schlecht vorbereitet.