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Was macht Elon Musk mit Twitter und warum? Und wird Donald Trump, sollte er wieder auf Twitter zurückdürfen, sein eigenes Netzwerk verkaufen?
Fragen über Fragen, und das bei einer Übernahme, die noch gar nicht unter Dach und Fach ist und immer noch scheitern kann.
Für viele Anwender scheint sicher, dass Musk Twitter wieder für die gesperrten Personen und Gruppierungen und deren Meinungen öffnen wird. Auch das ist keineswegs sicher. Musk wird auf jeden Fall die freie Meinungsäußerung wiederherstellen - heißt es. Diese freie Meinungsäußerung ist jedoch lediglich ein fiktiver Begriff und keine bestehende Größe. Es gibt sie im digitalen Raum nicht. Schlicht und einfach, weil Menschen noch immer nicht gelernt haben, wie man in Online-Foren diskutiert. Es wird viel zu selten diskutiert, sondern einander beschimpft, die Lauten generieren überproportional viel Aufmerksamkeit, nur Überschriften werden geteilt und kommentiert. Nichtwissen wird zu Fakten erklärt. Auch die reaktionärsten Netzwerke, die sich mit dieser angeblichen freien Meinungsäußerung schmücken, haben klare Regeln für ihre Nutzer eingeführt. Von Parler über Gettr bis zu Trumps Truth Social. Anders geht es einfach nicht. Es funktioniert nicht. Diskussion setzt nämlich immer auch Respekt zum Gegenüber voraus.
Zur Ausgangsfrage: Warum sollte Musk an Twitter etwas ändern, wenn er doch mit jedem seiner Tweets reicher wurde? Sieht er überhaupt Handlungsbedarf für Änderungen? Man wird es sehen.