Zum Hauptinhalt springen

Die Marsmission ist trotzdem ein Erfolg

Von Eva Stanzl

Kommentare

Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 7 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.

Mit Spannung hatten Raumfahrtfans die europäisch-russische Landung auf dem Mars verfolgt. Sie klappte und ist dennoch kein Triumph, denn die Sonde meldet sich nicht. Halblustig könnte man witzeln, sie schweigt beharrlich wie Bob Dylan, seit ihm der Literaturnobelpreis zugesprochen wurde. Doch das Ganze schürft tiefer. Die Raumfahrtagentur ESA hat ein Problem mit den schwierigen Mars-Landungen. Bereits im Jahr 2003 war eine ihrer Sonden am Roten Planeten zerbrochen. Erst zehn Jahre später erspähte ein Orbiter die Einzelteile von "Beagle 2" auf seinem roten Wüstenboden. Nun steht zu befürchten, dass auch "Schiaparelli", ein Testmodul für einen Rover ab 2020, beim Aufprall zerschellte. "Warum fragt ihr nicht die Amerikaner, ob sie ,Curiosity‘ hinschicken um zu schauen, ob alles o.k. ist?", schlug ein Bürger ESA-Chef Jan Wörner vor. Hinter der Häme steckt Wahrheit: Die Amerikaner sind die Einzigen, die je erfolgreich auf dem Mars gelandet sind. Die Nasa hat anders als die ESA viel Erfahrung - und investiert mehr Geld. Allein der Bau des Marsfahrzeugs "Curiosity" machte so viel aus, wie die gesamte Exomars-Mission kosten wird. Doch auch der Nasa sind schon große Missgeschicke passiert. Angesichts der Komplikationen im All, die selbst die besten Ingenieure kaum vorhersehen können, sollten sich die Raumfahrtagenturen der Welt wohl doch zusammentun. Exomars sagten die Amerikaner jedoch ab, auch zugunsten ihrer eigene Raumfahrtindustrie. Denn mit Weltraumtechnologien verdienen Unternehmen viel Geld - ob die Missionen erfolgreich sind oder nicht. Die Suche nach Leben im All ist eine Goldgrube auf Erden.