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"Und jetzt alle: Maske runter!", freute sich eine Kollegin am Montag in der Früh auf den Sozialen Medien. Ab diesem Tag fiel ja die Maskenpflicht in vielen Bereichen, etwa in Geschäften und beim Betreten von Restaurants und Cafés.
Das mag für viele eine Erleichterung sein - wenn es im Sommer heiß wird, wird die Maske sicher kein angenehmes Accessoire sein. Aber auch Menschen mit gefährlichem Halbwissen können aufatmen: Diejenigen, die sich um die gesundheitsschädliche Wirkung der Gesichtsmasken Sorgen machten. Ärzte, bei denen stundenlange Operationen mit Masken Alltag sind, konnten über diese Bedenken nur müde lachen. Es gibt aber auch die andere Seite, die sich auch Sorgen macht - und zwar darüber, dass diese verhältnismäßig unkomplizierte Maßnahme zu früh zurückgenommen wurde. Studien zeigen, dass Masken der wohl wirkungsvollste Schutz sind, weil der Infektionsweg über die Luft der maßgebliche ist. Das versteht man vielleicht besser, wenn man sich vor Augen führt, dass allein lautes Sprechen dazu führt, dass Viren 14 Minuten in der Luft herumhängen, in freudiger Erwartung, vom nächsten eingeatmet zu werden.
Jetzt wird es darauf ankommen, dass man selbst erkennt, wann es "zu eng" ist für einen maskenlosen Auftritt. Das Zauberwort ist die nun vielbeschworene Eigenverantwortung. Das richtigere Wort wäre Rücksichtnahme. Bleibt zu hoffen, dass noch ein paar Mitmenschen wissen, was das eigentlich ist.