Aufgrund der demographischen Entwicklung in Österreich wird es für Unternehmen spätestens ab dem Jahr 2010 schwierig werden, junge Menschen zu finden, die eine "Karriere mit Lehre" anstreben.
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Egon Blum, Regierungsbeauftragter für Jugendbeschäftigung und Lehrlingswesen, fürchtet, dass dann nur mehr jene Jugendlichen, die schulisch gescheitert sind, eine Lehre machen. Blum will in diesem Zusammenhang die Ausbildungskombination "Lehre und Matura", die es schon seit 1997 gibt, stärker in der Öffentlichkeit bekannter machen. Jugendliche können sich dabei - als Alternative zu einer berufsbildenden mittleren oder höheren Schule - parallel zur Lehrlingsausbildung auf die Matura vorbereiten. Zielgruppe seien "praxisorientierte Lerntypen", betonte Blum in einem Pressegespräch. Konkret sieht das Modell vor, dass zwischen dem 2. und 3. Lehrjahr eine Zwischenprüfung abgelegt wird. Im 4. Lehrjahr wird das erste Maturafach (Deutsch, Englisch oder Mathematik) absolviert, gefolgt von einer projektbezogenen Fachbereichsprüfung. Die Prüfungen über die restlichen zwei Maturafächer werden nach dem Lehrabschluss abgelegt.
Blum ist Prokurist in der Vorarlberger Beschlägefabrik Blum. Dort geht man in puncto Jugendbeschäftigung mit gutem Beispiel voran: Das Unternehmen bildet derzeit rund 200 Lehrlinge aus. Konflikte gebe es immer wieder, aber: "Ich habe in 35 Jahren keinen einzigen Lehrling rausgeschmissen," sagte Blum abschließend.
http://www.egon-blum.at