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Berater Hill über Stolpersteine bei der Personalsuche. | Velden. Falsche Personalpolitik kann für ein Unternehmen auch ganz schön teuer werden. "Je öfter Sie einen Mitarbeiter an einer Stelle wechseln, desto niedriger wird Ihre Profitabilität", meint Othmar Hill, Präsident des Beratungsunternehmens Hill International. Zudem laufe bei der Personalsuche generell einiges schief. So sind aus seiner Sicht etwa die meisten Zeitungsinserate zur Personalsuche schlicht und einfach schlecht gestaltet.
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Verdienst inserieren
Meist ginge es in dem Anzeigentext nur darum, was der Dienstgeber verlange, weniger darum, was geboten wird. "Schreiben Sie den Verdienst für diese Stelle in die Anzeige, auch, wenn er niedrig ist - Sie werden gleich fünf Mal so viele Zuschriften erhalten."
Personalsuche sei eine permanente Managementaufgabe, in die es sich lohnen würde zu investieren, betonte Hill vor Publikum aus dem Gastgewerbe im Rahmen des heurigen Hotelierkongresses in Velden am Wörthersee.
Zudem sei den meisten Dienstgebern nicht bewusst, dass das Suchen des Personals nur der erste Schritt für das Aussuchen des richtigen Bewerbers sei.
Was wird nicht gesagt?
Bei Bewerbungsgesprächen müssten sich die Dienstgeber mehr mit der Person des Bewerbers auseinandersetzen. "Fragen Sie nach den persönlichen Interessen. Fragen Sie sich selbst, ob der Bewerber in Ihr Team passt. Und vor allem: Was hat Ihnen der Bewerber in dem Gespräch nicht erzählt?"
Dafür brauche man nicht unbedingt Personalberatungsunternehmen: "Die Betriebe sollten selbst ein gutes Personalauswahlsystem etablieren."
Auch in Zeiten des Fachkräftemangels sei eine erfolgreiche Personalsuche möglich, gibt Hill den Hoteliers, die in manchen Bereichen händeringend nach Personal suchen, mit auf den Weg.
Speziell im Fremdenverkehrsbereich hat Hill einiges an der Personalpolitik zu bekritteln. "Was hier generell fehlt, sind Austauschprogramme." Wer im Hotel- und Gastgewerbe tätig ist, bräuchte seiner Ansicht nach dringend interkulturelle Trainings, um das Zusammentreffen von Gästen aus aller Herren Länder besser managen zu können.
Weil Beziehungsarbeit in dieser Branche das Wichtigste sei, sei es besonders leicht, Mitarbeiter zu qualifizieren. Diese bräuchten nur soziale Kompetenz mitzubringen. "Der Gast muss Ihnen gar nicht sympathisch sein. Es geht vielmehr um Empathie, die man im Dienstleistungsbereich haben muss."