Die Finanzierung der deutschen Merckle-Gruppe ist gesichert. Die Gläubigerbanken der VEM Vermögensverwaltung stunden ihre Forderungen bis Ende 2010. Zugleich wurde der laufende Überbrückungskredit in einen längerfristigen Kredit umgewandelt. Auf der Grundlage der jetzt erreichten Einigung könne in den nächsten Wochen der Verkauf des Generikaherstellers Ratiopharm vorangetrieben werden, heißt es in einer Aussendungd es Unternehmens.
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Die Banken hätten der Merckle-Gruppe Sanierungskredite in Höhe von 430 Mio. Euro bewilligt, berichtete das Manager Magazin am Mittwoch in seiner Online-Ausgabe. Im Gegenzug habe sich Familienerbe Ludwig Merckle verpflichtet, den Generikahersteller Ratiopharm, Beteiligungen an dem Baustoffkonzern HeidelbergerCement sowie notfalls den Pharmagroßhandel Phoenix zu verkaufen. Mit den Erlösen sollen Schulden in Höhe von 8,356 Milliarden Euro getilgt werden.
Phoenix zeigte sich unterdessen mit dem ersten Quartal des Geschäftsjahres 2009/10 (31. Jänner) zufrieden. Die Erwartungen seien übertroffen worden, hieß es in der Mitteilung. Für das weitere Geschäftsjahr werde insgesamt ein positiver Verlauf erwartet. Die Finanz- und Wirtschaftskrise treffe zwar auch den Gesundheitsmarkt, dieser sei wegen der demografischen Entwicklung jedoch weniger stark als andere Wirtschaftsbereiche betroffen.
Im Geschäftsjahr 2008/09 hatte der Phoenix seinen Umsatz um 4,6 Prozent auf 22,58 Mrd. Euro gesteigert.
Hintergrund
Die Merckle-Gruppe war Ende 2008 auch durch die Folgen der Finanzkrise in eine Schieflage geraten. Firmenmogul Merckle hatte sich im Jänner das Leben genommen, kurz vor seinem Tod aber noch den Kompromiss mit den Banken für die Rettung seiner Unternehmen in die Wege geleitet. (APA)