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Budget für Bauvorhaben mit Leistungsvereinbarung verhandelt.
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Wien. Jetzt ist das 3raum-Anatomietheater auch schon wieder seit mehr als einem Monat geschlossen. Bis der Ziegelbau auf dem Gelände der Universität für Musik und darstellende Kunst (MdW), in dem das Theater untergebracht war, einer anderen Nutzung zugeführt wird, dauert es aber noch. Derzeit besteht noch ein Mietvertrag - bis Ende September 2013 ist das Theaterkombinat dort im 1. Stock untergebracht. Man werde sich im Frühjahr auf die Suche nach einer neuen Unterkunft begeben, heißt es seitens der "Compagnie zur Produktion unabhängiger Kunst- und Theaterarbeiten". Derzeit sei man alleine im Gebäude, auch die Mietverträge mit verschiedenen Künstlerateliers, die noch im Haus untergebracht waren, seien bereits aufgelöst. Das Verhältnis mit der MdW sei wunderbar, wenn man 2013 ausziehen müsse, sei man rund sechs Jahre im Haus gewesen.
Zwischen 2014 und 2016 wird das Gebäude saniert, erzählt Rudolf Hofstötter, Vizerektor für Zentrale Ressourcen an der MdW. Dann soll die Bibliothek aus der Lothringerstraße 18 auf den Campus geholt und in diesem Haus untergebracht werden, Tiefenspeicher inklusive. In einem neuen Zubau soll die Hausdruckerei untergebracht werden. Geplant sind auch zusätzliche Räumlichkeiten für verschiedene Verwendungen, unter anderem kleinere Büros für Professoren. Nach dem Notwendigen soll im 2. Stock ein Saal mit 200 Quadratmetern für Klassenabende entstehen.
Überhaupt wälzt Hofstötter große Pläne. Im Gespräch mit der "Wiener Zeitung" erzählt er, bereits zur 150-Jahr-Feier 1967/68 habe es geheißen, dass die Musik-Uni ein neues Gebäude bekäme. Damals hatte er gerade zu studieren angefangen und sich nicht träumen lassen, dass er nun, wo es 2017/18 bald an die 200-Jahr-Feier geht, dafür zuständig ist, dass dieser Wunsch in Erfüllung geht. "Zumindest, dass ein Haus in seinen Grundzügen fertig ist, in dem alles, das man für die Lehre braucht, vernünftig organisiert ist", beschreibt er seine Vorstellungen.
Seit Mitte der 1990er Jahre an diesem zentralen Ort
Und die Chancen stehen gut, denn die Finanzierung ist geklärt: Im Rahmen der Leistungsvereinbarungen konnte nun das Budget für die Bauvorhaben mit dem Ministerium für Wissenschaft und Forschung fixiert werden. Endlich, denn: "Es ist kein Luxus, nach 50 Jahren ein fertiges Haus zu haben", so Hofstötter.
Der Plan für das alte Anatomiegebäude ist dabei nur ein weiterer Schritt unter vielen, um die diversen Institute und Unterrichtsräumlichkeiten der Uni zu wenigen kompakten Standorten zusammenzufassen. Die Einrichtungen der MdW sind noch immer auf zwölf Standorte in ganz Wien verteilt. Vor einigen Jahren waren es noch 16. Zwei Standorte sollen noch auf den Hauptstandort am Campus beim Anton-von-Webern-Platz ziehen. Neben der Bibliothek auch das Institut für Elektroakustik, das sich derzeit noch in der Rienößlgasse im 4. Bezirk befindet und 2016 in einem neuen Gebäude am Campus untergebracht werden soll. Weiters wird es noch drei weitere Standorte geben: Penzingerstraße/Schönbrunn, Seilerstätte/Singerstraße und Rennweg/Metternichgasse. Während die Sanierungen an der Penzingerstraße und bei der Seilerstätte bereits abgeschlossen sind, wird am Standort Metternichgasse 12 ab 2015 saniert.
Mitte der 1990er zog die Veterinärmedizinische Universität in deren neues Gebäude im 21. Bezirk. Dafür bekam die Musik-Uni ihren Platz mitten in der Stadt, erzählt Hofstötter. Das Hauptgebäude aus dem Jahr 1823 wurde bis 1999 adaptiert. 2004 wurde in den Campus ein Filmstudio in einem eigenen, modernen Gebäude gebaut. 2006 wurden die generalsanierten Stallungen als "Riegel" eröffnet, in dem Werkstätten, Verwaltungsräume und "Bläser und Streicher" untergebracht sind.
Zwischen dem "Riegel" und dem Hauptgebäude soll ein Neubau entstehen. Es soll ein Medienzentrum werden, neben der Elektroakustik sollen dort auch die Computer-Musik und die Tonmeister-Studienrichtung untergebracht werden. Außerdem soll ein Teil der Filmakademie aus der Metternichgasse hierher kommen. Mit dem bereits bestehenden Filmstudio werden dadurch weitere Synergien geschaffen. 2016 sollen die Arbeiten am Campus, 2018 die Um- und Einzüge abgeschlossen sein. Damit die Uni zur 200-Jahrfeier wirklich schön und fertig ist.