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Die Muslimbrüder werden nervös

Von Stefan Beig

Politik

Auch deutscher Verfassungsschutz beobachtet. | Wien. Zur Hamas, die von der EU als Terrororganisation bezeichnet wird, bekennt sich in Österreich niemand öffentlich. Doch die Hamas ist ein Zweig der Muslimbruderschaft - und diese steht im Verdacht, Österreich als Rückzugsgebiet ansehen und die offizielle Islamische Glaubensgemeinschaft in Österreich (IGGiÖ) gezielt zu unterwandern. In diese Richtung hatte sich der Islamexperte Thomas Schmidinger vergangenes Jahr wiederholt geäußert. Hinweise des Deutschen Verfassungsschutzes scheinen ihm Recht zu geben. So kamen etwa aus Deutschland Muslime verstärkt nach Österreich.


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Vom deutschen Verfassungsschutz wurden unter anderem Ausbildner österreichischer Islamlehrer, wie Elsayed Elshahed, der ehemalige Direktor der Islamischen Religionspädagogischen Akademie in Wien, beobachtet. Auch Amir Zaidan, Direktor des Islamischen Religionspädagogischen Instituts, steht seit Jahren unter Beobachtung des Verfassungsschutzes. Seit 2003 kümmert er sich in Wien um die Weiterbildung der Islamlehrer. Seine Kontakte zur Muslimbruderschaft gab Zaidan in einem erfolglosen Asylverfahren in Deutschland offen zu: "Ich bin offiziell kein Mitglied, aber ich vertrete das Gedankengut der Moslembruderschaft. Ich habe insbesondere Kontakte zu führenden Leuten der Moslembruderschaft."

Die jüngste Medienberichterstattung über Österreichs Terrorverdächtige soll laut Insidern die Muslimbrüder verunsichert haben. Ein Vortrag des bekannten deutsche Funktionärs der Muslimbrüder Ibrahim El-Zayat in Graz wurde abgesagt. Statt dessen sprang mit Mouddar Khouja der persönliche Berater von IGGiÖ-Präsident Anas Schakfeh ein und dieser geißelte die Berichterstattung als "Sensationsgier der Medien".