)
Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 10 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.
Die Italiener sind bis jetzt nicht mit solchen Begehren aufgefallen. Von den Franzosen kennt man das ja. Deren Geringschätzung anderer Sprachen gehört ja zum französischen Selbstverständnis. Zum Schutz vor sprachlichen Eindringlingen kommt es dann zu so schönen Bizarrerien, wie jener, dass im französischen McDonalds die Burger nicht Burger heißen, sondern Sandwich. Was jetzt freilich auch kein originär so ganz französisches Wort ist. Aber wir sagen‘s eh nicht weiter.
Jedenfalls jetzt also die Italiener. Dort ist nun eine Kampagne gegen die "Verenglischung" der italienischen Sprache gestartet. Die Werbeexpertin Annamaria Testa hat eine Initiative lanciert, deren Ziel es ist, Regierung, Medien und Unternehmen zum Verzicht auf englische Worte zugunsten italienischer Ausdrücke zu bewegen. "Sprachen ändern sich und leben dank des Austauschs mit anderen Sprachen. Wir dürfen jedoch nicht das Erbe an Kultur, Geschichte, Schönheit und Ideen unserer Sprache verschwenden", sagt sie. Die römische "Accademia della Crusca" hat sich schon angeschlossen, denn: "Englisch beeinflusst unsere Sprache so tiefgreifend, dass viele Menschen sogar lateinische Ausdrücke englisch aussprechen".
Diese Initiative ist ja schön und gut. Aber: Warum hier stehenbleiben? Warum nicht noch einen Schritt weitergehen? Und von der Welt fordern: Staubt eure Stowasser ab, wir machen Latein zur neuen Lingua angesagta. Wenn sich erstmal herumspricht, wie viele Zeichen man auf Twitter, wo ja nur spärliche 140 erlaubt sind, damit sparen kann, ist der Triumphzug schon vorprogrammiert!