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Die neue Welt des Arbeitens

Von Ina Weber

Politik
Lucia Laggner und Vera Dutschke von Cocoquadrat leben das Konzept der Coworkingspaces in gemütlicher Atmosphäre.
© Stanislav Jenis

Cocoquadrat, Wiens erstes Coworkcafé, lebt vom kreativen Umfeld der Start-up- und Gründerszene.


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Wien. Coffee und Cowork - aus diesen beiden Wörtern setzt sich der Name Cocoquadrat zusammen. Die Idee für einen Coworking-Platz samt Café kam Wolfgang Bretschko in San Francisco. Dort gab es das Konzept bereits, in Wien aber noch nicht.

Lucia Laggner, Marketingleiterin von Cocoquadrat betritt in Jeans und legerem Sakko das Café in der Wiedner Hauptstraße. "Die Wirtschaftskammer gleich gegenüber ist ein guter Anhaltspunkt, um zu uns zu finden", sagt sie. Es ist ruhig. Am langen Tisch bei den Fenstern arbeitet eine junge Frau an ihrem Laptop. Weiter hinten geht es zu den eigentlichen Arbeitsstationen.

Das Konzept ist relativ einfach und klar. Wer hier arbeiten möchte, loggt sich über die App Cocoquadrat ein und reserviert einen Schreibtisch-Platz für sich. Pro Stunde werden dem Kunden 2,5 Euro verrechnet. "Wir unterscheiden uns von anderen Coworking-Plätzen in Wien nicht nur dadurch, dass wir ein für alle zugängliches Café haben, sondern auch weil wir flexibel sind", sagt Laggner. "Bei uns muss man sich nicht monatsweise einmieten." Ab den ersten verrechneten 80 Stunden im Monat ist der Platz für die weitere Arbeitszeit kostenlos.

"Nicht im eigenenSüppchen kochen"

Den Coworkern wird ein Arbeitsplatz mit Steckdose und High Speed WLAN geboten. Rechts an der Wand stehen ein Drucker und Scanner. Obst und Wasser gibt es kostenlos und im Coffeshop vorne erhält das Mitglied einen Rabatt von zehn Prozent. Bereits von zuhause aus kann der Lieblingsplatz gebucht werden.

Neben Konferenzräumen und kleineren Räumen zum Anmieten veranstaltet das Coworking-Café auch Treffen und Wettbewerbe. So findet einmal im Monat ein Community-Tag statt, an dem EPUler (Einpersonenunternehmen), Start-ups beziehungsweise Selbständige sich austauschen können. Zwei Mitglieder der Community können dabei ein aktuelles Problem in ihrer Arbeit ansprechen und mit der Community über Lösungsansätze diskutieren. "Unser Ziel ist es, dass man nicht im eigenen Süppchen kocht", so Laggner. Mit dem Café soll die alte Wiener Kaffeehauskultur mit dem modernen Konzept der Coworkingspaces zusammengeführt werden. Einzelunternehmen, kleine Selbständige sowie Start-ups teilen sich die Büroinfrastruktur. So entsteht eine Gemeinschaft, die sich wiederum gegenseitig unterstützen und Ideen austauschen kann. "Und wo kann man schon bei einem Café stundenlang sitzen und ein Buch schreiben", so Laggner. "Immer mehr Menschen sind selbständig und können keine Bindung wie eine fixe Büromiete eingehen. Das hier ist die Zukunft der Arbeitsplätze."

Aber nicht nur die kleinen und jungen Unternehmer konnte das Cocoquadrat, das sich im vergangenen Sommer gegründet hat, bisher in ihre Räumlichkeiten ziehen. Als im Dezember 2015 das Netzwerk "Start-up 300" von rund 80 Gesellschaftern der Branche gegründet wurde, war das Lokal jener Ort, an dem nahmhafte Vertreter der Start-up-Branche wie die Business-Angels Hansi Hansmann oder Niko Alm den gemeinsamen Vertrag dazu unterschrieben haben. Im Rahmen des Beschlusses wurden Start-ups in einem dreiminütigen Pitch vorgestellt, wie etwa Alltagshelden, eine Vermittlungsplattform für soziale Projekte, oder Frag nebenan, ein Nachbarschaftsnetzwerk zum Kennenlernen.

Danach nutzte auch die AAIA (Austrian Angel Investors Association) - das ist eine Vernetzung der Business- und Investoren-Szene Österreichs - das kreative Umfeld des Cafés und lud zum ersten Mal zu ihrer Members Lounge in ein Coworking-Café.

Spannende Projektefür den Sommer gesucht

Hans Härting, Flugkapitän der Austrian Airlines und Leiter der Abteilung Human Factors Training im Flugbetrieb, hielt einen Vortrag darüber, wie man typische Fehlerquellen durch Struktur- und Prozessoptimierung vermeiden kann. Als immer wiederkehrendes Thema der Start-up-Szene, da die wenigsten Start-ups auch wirklich erfolgreich werden, sagt er: "Fehler sind menschlich, aber kein persönliches Versagen."

Bis 22. Juni kann man sich bei Cocoquadrat für die Blog-Challenge bewerben. Dazu muss der Bewerber einen 5000 Zeichen umfassenden Blog zum Thema "Die neue Welt des Arbeitens", Stichwort "Remote Work", "Distributed Teams" und "Coworking" verfassen. Der Gewinner erhält einen drei-monatigen gratis Coworkcafé-Zugang. Im Gegenzug textet er drei Monate je einen Beitrag pro Monat für den Cocoquadrat-Blog.

Und für jene, die ihren Traum schon diesen Sommer wahr machen möchten, gibt es den Wettbewerb "Summer of your dreams". Wer an einer spannenden Idee arbeitet, sich selbständig machen oder sein erstes Buch schreiben möchte, kann sich bewerben. Dem Gewinner winken ein dreimonatigen Coworking-Platz mit Bio-Kaffee und Slowfood-Kuchen.

Cocoquadrat

Wiens erstes Coworkcafé

4., Wiedner Hauptstraße 65

Montag bis Freitag von 7 bis 20 Uhr

Samstag und Sonntag von 9 bis 18 Uhr

Die nächsten Events:

Summer of your dreams

Bewerbung bis 3. Juni

Blog-Challenge

Bewerbung bis 22. Juni

office@cocoquadrat.com

www.cocoquadrat.com