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Olympia naht. Die Auswirkungen machen sich im Fernsehen bereits bemerkbar, etwa am Sonntag, als man als williger Zuseher den ganzen Tag den Sportübertragungen auf ORF 1 frönen konnte. Slalom der Damen, Torlauf der Herren, Teambewerb im Skispringen, Nordische Kombination sowie die
nichtolympischen Bewerbe Hallen-Fußball und Niki Lauda im Drehrausch. Wer dies ohne Pause (ein Gang zu Eiskasten oder Toilette hie und da war gestattet) überstand, der hat seine Olympia-Reifeprüfung abgelegt und ist für die Winterspiele in Salt Lake City gewappnet.
Auch der ORF-Sport zog das Mammut-Programm problemlos durch, die Kommentatoren waren wortfreudig wie eh und je, die Experten geduldig wie gewohnt und auch die Übertragungsqualität war besser als am Tag zuvor, als die Berichte aus Saalbach eher Lokal-TV-Charakter hatten und an der viel gelobten Trademark "ORF-Qualität" zweifeln ließen.
Bei Analysen und forschem Hinterfragen hat der ORF allerdings seit jeher Probleme. Doch sind in dieser Hinsicht Verbesserungen zu spüren. Mario Reiter könnte, wenn er sich nicht wie am Sonntag unzählige Male für eine Kritik rechtfertigen müsste, durchaus die messerscharfen Analysen liefern, die dem ORF-Sport bislang abgehen. Schade, dass man die technischen Möglichkeiten von Videoanalysen meist nur für optische Spielereien einsetzt. In diesem Bereich ist man am Küniglberg noch nicht ganz olympiareif.