"Wenn die Kapitalmärkte sich weiter so entwickeln, werden wir heuer ein Plus von 30% haben." Der Vorsteher des Fachverbandes der Pensionskassen, Dietmar Neyer, kann sich über eine | kontinuierliche Aufwärtsentwicklung freuen.
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Im vergangenen Jahr ist das Vermögen der sieben überbetrieblichen und elf betrieblichen Pensionskassen um 47% auf 101 Mrd. Schilling gewachsen.
Vom Zuwachs in Höhe von 32 Mrd. Schilling stammten rund 23 Mrd. Schilling aus Beiträgen, der Rest aus Erträgen. Die durchschnittliche Rendite, die die Pensionskassen erzielten, bezifferte Neyer
gestern, Donnerstag, in einer Pressekonferenz mit 13,5%, wobei insbesondere im vierten Quartal einiges an Performance aufgeholt werden konnte. Derzeit können die Pensionskassen bis zu 40% in
Aktien veranlagen. "Es würde einen guten Grund geben, diesen Anteil zu erhöhen", sagte Neyer in Hinblick auf die gute Ertragsentwicklung.
Ende des Vorjahres hatten bereits 5.674 (plus 854) Firmen in Österreich Pensionskassenverträge. Die Zahl der Anwartschafts- und Leistungsberechtigten wurde um 15% auf 231.000 gesteigert. Die Zahl der
Leistungsberechtigten stieg von 24.000 auf 28.000 Personen.
Mit der Einbeziehung der Pensionskassen in das neue Prämienmodell für die private Altersvorsorge ist Neyer zufrieden, allerdings kämpft er weiter für eine aufgeschobene Besteuerung.
"Dem Finanzminister entgeht dadurch nichts, er hätte halt die Steuereinnahmen in der Zukunft." Dies sei vor dem Hintergrund der schrumpfenden Zahl der Erwerbstätigen bei gleichzeitiger Zunahme der
Zahl der Pensionisten zu sehen.
Daß ein Arbeitnehmer laut einem unglücklichen Passus im Gesetz nicht mehr in eine Pensionskasse einzahlen darf als der Arbeitgeber, findet Neyer auch nicht gut: "Einzahlungswillige Mitarbeiter sollen
die 1.000 Euro, für die es die 4%-ige Prämie gibt, auf jeden Fall ausnutzen können."
Die Pensionen werden in Zukunft auch den Bereich Gesundheitsvorsorge betreffen, betonte Neyer.