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Die Pflicht der Oper ist, Oper zu spielen

Von Edwin Baumgartner

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"Hier ein klitzekleines Beispiel, wie auch ein großes Musiktheaterunternehmen innovative und inklusive Signale setzen kann. Auch sonst zeigt die Komische Oper Berlin, welche Möglichkeiten zeitgemäßes Musiktheater - (...) bieten kann. Und warum wir bald eine künstlerische Leitung für die Vereinigten Bühnen ausschreiben wollen, die davon auch was versteht."

Das schreibt Klaus Werner-Lobo, Kultursprecher der Grünen Wien, auf Facebook. Der verlinkte Bericht erzählt dann, wie das Berliner Opernhaus in Bezirken, in denen es um die Hochkultur schlecht bestellt ist, um neues Publikum wirbt.

Löblich von dem Haus. Doch wenn Werner-Lobo solche Werbestrategien als Grund nennt, auch das Theater an der Wien in seiner Führung neu zu besetzen, spannt er den Karren vor den Esel, oder konkret: Er setzt die Vermittlung über das zu Vermittelnde.

Die vordringlichste Aufgabe eines Opernhauses ist nämlich nicht die Bespaßung der Außenbezirke, sondern gutes Musiktheater auf die Bühne zu bringen. Im Theater an der Wien geschieht das derzeit beispielhaft. Tatsächlich hat dieses Haus der Wiener Staatsoper längst den Rang abgelaufen. Dieses Opernhaus an der Wien zu zerschlagen oder umzubauen, ist schlicht sinnlos und für die Wiener Kulturlandschaft in höchstem Maße kontraproduktiv. Keine Frage: Oper braucht auch Vermittlung. In erster Linie aber braucht Oper Oper. Was hier beim Theater an der Wien zu verbessern wäre, sollten Experten diskutieren, die den Satz der britischen Fußball-Legende Alf Ramsey im Kopf behalten: "Never change a winning team."