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Die Pinguine bleiben der ÖW erhalten

Von Christine Zeiner

Wirtschaft

Marketing-Mittel könnten neu verteilt werden. | Wien. "Ich bin als Tierpflegerin angetreten", sagt die designierte Chefin der Österreich Werbung (ÖW). "Die Pinguine bleiben erhalten." Petra Stolba, die am Donnerstag zur ÖW-Geschäftsführerin für die kommenden fünf Jahre bestellt wurde, stellt sich damit hinter die teilweise heftig kritisierte Werbelinie ihres Vorgängers Arthur Oberascher.


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Zwei Pinguine sind seit zweieinhalb Jahren die Sujets der Werbekampagne. Von Land zu Land gezogen, kommen sie "endlich" in Österreich an. Oberösterreichische Tourismusverbände hatten erklärt, "geschockt" gewesen zu sein: "Es hätte doch viele andere Tiere gegeben, die besser zu Österreich passen." Und in Kärnten hatte der Tourismusreferent ein "Einreiseverbot" ausgesprochen. Petra Stolba findet Joe und Sally jedenfalls "perfekt".

Manch anderes sei aber zu besprechen, sagte Stolba am Freitag vor Journalisten. Die Marketingmittel könnten neu verteilt werden. Im kommenden Jahr hat die ÖW ein Budget von 50,7 Mio. Euro zur Verfügung, wobei 24 Millionen vom Bund, 8 Mio. Euro von der Wirtschaftskammer und der Rest aus Eigenleistungen stammen. "Wir können es uns sicher nicht leisten, den deutschen Markt nicht zu bearbeiten - über die Gewichtung der Bearbeitung kann man aber diskutieren."

Die Abhängigkeit von den drei Hauptquellmärkten sei groß: 77 Prozent der Nächtigungen entfallen auf Gäste aus Deutschland, Österreich und den Niederlanden. Ist das Wetter schlecht, bleiben die Gäste aus. Von Mai bis August etwa verbuchte die heimische Branche vor allem deshalb einen Nächtigungsrückgang von 3 Prozent auf 43,5 Millionen. Deshalb müsste verstärkt auf neue Märkte wie China und Indien gesetzt werden.

Von einem eigenen Tourismusministerium, wie es die SPÖ vorgeschlagen hatte, hält Stolba übrigens wenig. Tourismus sei laut Bundesverfassung Ländersache. Ein Tourismusminister hätte bloß "geringe" Kompetenzen, meint Stolba, die von sich selbst sagt, "bei keiner Partei zu sein". Laut "Presse" kursieren Gerüchte, wonach es im Falle einer SP-Regierung ohne VP-Beteiligung personelle Verschiebungen geben und Stolba ein zweiter Chef zur Seite gestellt werden könnte.