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"Die Politik des BZÖ ist nur noch tief"

Von Walter Hämmerle

Politik

Gaby Schaunig im Interview. | "Wiener Zeitung": Wie geht es Ihnen am Tag nach Ihrem Rücktritt? | Gaby Schaunig: Gut, weitgehend eigentlich gut, ein bisschen Wehmut ist allerdings schon dabei.


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Ihr Rücktritt kam für alle völlig überraschend - wann ist die Entscheidung gefallen?

Der Entschluss dazu ist in den letzten zwei, drei Wochen gereift. Vor einer Woche war ich mir dann über die Umstände und den genauen Zeitpunkt im Klaren.

Was gab den Ausschlag?

Da ist so vieles zusammengekommen, dass es schwer ist zu sagen, was am Schluss den letzten Ausschlag gegeben hat. Was und wie das BZÖ in Kärnten Politik macht, das kann man nur noch als tief bezeichnen. Und es ist schlicht unverantwortlich, wie Jörg Haider und die Seinen das Geld zum Fenster hinauswerfen.

Wäre es nicht die Aufgabe eines Politikers, dagegen politisch anzukämpfen - oder anders gefragt: Haben Sie selbst nicht mehr an einen SPÖ-Wahlsieg bei den Landtagswahlen im März geglaubt?

Ich bin überzeugt, dass die SPÖ diese Wahlen gewinnen kann. Mit meinem Schritt habe ich jetzt aufgezeigt, wie Haider und seine Freunde Politik machen.

Wenn Sie von Ihrem Wahlsieg überzeugt gewesen wären, hätten Sie ja nur noch neun Monate die Zähne zusammenbeißen müssen - dann wären Sie Landeshauptfrau gewesen und hätten alles anders machen können.

Die wesentlichsten Personen beim BZÖ, wenn auch wohl nicht Haider selbst, wären geblieben. In diesem Umfeld wollte ich nicht weiter arbeiten.

Haben es Frauen in der Politik schwerer?

Nein, das Geschlecht spielt hier keine Rolle. Ich habe erlebt, wie unglaublich verbissen Haider für seine Ziele und seine Karriere kämpft. Das ist ja schon fast bemitleidenswert So wollte ich einfach nicht werden.

Ihre Erfahrungen sind offensichtlich das beste Argument für Politikverdrossene.

Ich hoffe, ich habe mit meinem Schritt einen Beitrag dagegen geleistet.

Siehe auchIn der Hitze der Kärntner Küche