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Die Post baut um und Personal ab

Von Veronika Gasser

Wirtschaft

Wider Erwarten konnte die Post AG im vergangenen Jahr ein gutes Ergebnis einbringen. Dieses wurde gestern präsentiert. Doch um im internationalen Wettbewerb bestehen zu können, dringt der Post-Vorstand auf einen Generalumbau des Unternehmens. Postämter sollen geschlossen und Personal weiterhin reduziert werden. Der erste Greißler in der Steiermark bietet seit gestern im Pilotversuch auch Postdienste an.


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Das Vorjahr war für Post-Mitarbeiter ein weniger erfreuliches als für den Vorstand, der sich bei seiner gestrigen Bilanzpräsentation über die guten Kennzahlen freute. Schon 2000 gab es für befristete Mitarbeiter keine Verlängerung der Verträge mehr. Insgesamt konnten 1.700 "Postler" eingespart werden. Dieser Kurs muss heuer laut Vorstand fortgesetzt werden, will man im internationalen Wettbewerb nicht untergehen. "Denn trotz Personalabbau ist es nur geglückt, die Schere beim Personalaufwand zu schließen," erklärt Generaldirektor Anton Wais. Denn Kollektivvertrag und Biennalsprünge hätten die Personalausgaben deutlich in die Höhe geschraubt. Andererseits konnten mit dem "Speed-Programm" 127 Mill. Schilling an Überstunden eingespart werden. Damit die Motivation der verbleibenden Mitarbeiter wegen der bevorstehenden Veränderung nicht ins Bodenlose sinkt, gibt es für alle 31.775 "Vollzeitkräfte" eine Prämie als Anteil am Unternehmenserfolg von 3.400 Schilling brutto. Andere Vergütungen wurden allerdings zurückgenommen.

Im vergangenen Jahr wurden 1,5 Mrd. Schilling investiert. Die Errichtung der sechs zentralen Logistikzentren - derzeit gibt es noch 14 - und die Vernetzung der Postämter stand dabei im Vordergrund. In die Modernisierung der Postämter wurden 2 Mrd. Schilling gesteckt. Im Feldversuch befindet sich soeben eine Kooperation mit der Wirtschaftskammer: Falls es in den Gemeinde noch Nahversorger gibt, werden diese nach und nach die Postdienste übernehmen.