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"Mehr Schokovergiftungen zu Weihnachten" war dieser Tage in seriösen Medien zu lesen. Klingt plausibel. Der Hardcore-Weihnachtsgourmand hat eine recht klare Agenda: Ist der Keksteller einmal leergeschaufelt, heißt es, sich beherzt an den essbaren Baumbehang zu machen. Man spart sich ja auch viel Zeit mit Verstopfung. Allein, mit der Meldung waren aber gar nicht menschliche Schokoschirmchenvertilger gemeint. Sondern Hunde: Für kleinere Exemplare kann Schokolade tödlich sein. Die Unglücksfälle vervierfachen sich im festlichen Zeitraum.
Da wittert vielleicht so mancher Morgenluft, der schon jetzt im besten Fall ein Lackerl unterm frischmarkierten Christbaum weggeputzt und im schlechtesten Fall den erlegten Baum erneut aufgestellt und geschmückt hat. Aber kakaohaltige Rachemordgelüste sind dem Weihnachtsfrieden halt auch ein bisschen abträglich. Man muss es ja nicht gleich machen wie die Queen, die ihren Corgis jedes Jahr ein eigenes Festmahl kredenzen lässt. Es gibt meist frisches Kaninchen sowie Reis und Kohl. Wobei Letzteres zeigt, dass wohl auch royale Corgis mitunter kulinarisch bestraft werden müssen.
Tatsächlich behängen aber ohnehin nur mehr die Hälfte der Österreicher ihren Baum mit Gaumenfreuden. Das hat eine Umfrage ergeben, die auch herausgefunden hat, dass die meisten Österreicher ihren Baum heuer in Rot schmücken.
Der Stanniolfädenverbrauch ist übrigens zurückgegangen: Nur noch 42 Prozent der Österreicher lassen den Baum dergestalt glitzern. Quod erat demonstrandum: Früher war mehr Lametta.