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Die Rache des Bürosessels

Von Gregor Kucera

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Große Entdeckungen finden oft dort statt, wo man es am wenigsten vermuten würde. Eine Verschwörung analoger Haushaltsobjekte deckte so etwa kürzlich ein Programmierer auf. Immer wenn er sich auf seinen Bürosessel setzte oder davon erhob, begann sein Bildschirm zu flackern oder fiel kurzfristig aus. Anstatt einem Poltergeist die Schuld zu geben, begann der Mann eine komplexe Ursachenforschung und machte bald darauf den Bürosessel als Schuldigen aus. Dieser dürfe eine statische Ladung produzieren, die den Monitor verwirrt.

Apropos Verwirrung: Vor wenigen Tagen wurde publik, dass der Song "Where is my Mind?" der US-Band The Pixies aus dem Jahr 1988 für einen witzigen Bug auf aktuellen Google-Smartphones sorgt. Vor einigen Jahren hat Google ein Feature eingeführt, mit dem man durch die Zurufe "Stop" und "Snooze" die Wecker entsprechend ausschalten oder die spätere Wiederholung des Alarmsignals auslösen kann. Bei "Where is my Mind?" ist nach einem kurzen Gesangsintro ein gesprochenes "Stop!" zu hören - und zwar laut und deutlich und ganz ohne musikalische Untermalung. Und schon sind alle Alarme ausgestellt.

Was ergeben sich da für Zukunftsperspektiven? Ein Lied in der U-Bahn - und alle Handys sind aus. Oder ein Sessel, der den Bildschirm ausfallen lässt, wenn es wieder Zeit für eine Augenpause ist. Wenn der Mensch nicht selbst auf sich schaut, dann müssen das wohl die wirklich smarten Haushaltsgeräte übernehmen.