Manchmal fragt man sich, ob der ORF überhaupt noch eigene Formate entwickelt oder ob man sich sicherheitshalber nur mehr am Pool der deutschen Privatsender bedient. Denn nun sind mit nur ein paar lächerlichen Jahren Verspätung auch die Rankingshows im ORF angekommen. Am 11. Februar startet "Österreich wählt": Andi Knoll führt durch die TV-Geschichte und präsentiert "die lustigsten TV-Shows, die Eurovisions-Hits und die lustigsten Österreicher". Diese werden dann von unten nach oben in der Sendung abgefeiert. In Zuspielern werden sattsam bekannte Promis wie Toni Polster, Arabella Kiesbauer, Dagmar Koller, Barbara Karlich oder Waterloo befragt. Aus Deutschland hat man sich Hella von Sinnen und Dirk Bach ausgeborgt. Sicher ist sicher: Diese Namen bürgen für Humor der bekannten Sorte.
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Es ist schade, dass der ORF sich nicht traut, eigene Entwicklungen zu forcieren, sondern Konzepte ins Programm hievt, die zur Genüge bekannt sind. Immerhin gibt es kaum ein Thema, das im deutschen Fernsehen noch nicht "gerankt" wurde. Der ORF ist mit der Tendenz, dem Sicheren den Vorrang vor dem Originellen zu geben, jedoch nicht alleine. Schon seit Jahren scheinen die deutschen TV-Sender lieber voneinander abzukupfern als sich mit etwas Neuem einen Alleingang zu leisten. Das hat weniger mit mangelndem Selbstbewusstsein zu tun als mit der Verantwortung der agierenden Manager. Lieber auf Nummer sicher gehen und ein bekanntes Format spielen als das Risiko eines Flops einzugehen. Dass der ORF das auch so sieht, ist unter Hinweis auf die Absicherung durch die Gebühren jedoch unverständlich.