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Die Redekunst des Barack Obama

Von Hermann Schlösser

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Fahnen, Luftballons, schrille Musik - vieles auf dem Parteitag der amerikanischen Demokraten war ein Spektakel der eher billigen Art. Der harte Kern der Veranstaltung aber war kein Show-Effekt. Wer das patriotische Pathos der Delegierten als bloße Wahlkampfrhetorik abtut, versteht die politische Kultur der USA sehr schlecht.


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Apropos Rhetorik: Am Freitagmorgen war in den "Nachrichten in englischer Sprache" (Ö1) ein Ausschnitt aus Barack Obamas Rede im Original-Ton zu hören. Dabei wurde deutlich, dass der junge amerikanische Politiker die Kunst der Rede sehr viel besser beherrscht als die meisten seiner europäischen Kollegen: Seine komplex gebaute Satzperiode entsprach der Figur, die von den Lehrern der Beredsamkeit als "Anapher" bezeichnet wird. Derlei Künste lernt man nicht in einem Crashkurs für Nachwuchspolitiker - wohl aber auf den amerikanischen Eliteuniversitäten, in denen "Rhetorik" nach wie vor zur Grundausbildung gehört.