Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 12 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.
Na bitte. Österreichs Skifahrer haben einen neuen Seriensieger. Frühere Ikonen wurden von Marcel Hirscher abgelöst, und schon wird vom Gesamtweltcupsieg fabuliert, von einem Jahrhunderttalent gesprochen. Sicher, seine Form ist beeindruckend.
Fünf Siege in zehn Saisonrennen sprechen eine ebenso deutliche Sprache wie die Statistik, wonach seit 2005 zu diesem Zeitpunkt noch kein Fahrer einen größeren Vorsprung in der Gesamtwertung gehabt hat als eben Hirscher nun, der schon einen 230-Zähler-Polster auf seinen ersten Verfolger Ivica Kostelic aufweist. Dass der Salzburger dennoch jeden Gedanken an die große Kristallkugel von sich schiebt, ist allerdings der einzig richtige Weg, um mit der Situation umzugehen.
Die Saison ist noch lang und (Speedbewerbs-)intensiv, eine Verletzung schnell passiert und Hirscher die Rolle des Gejagten fremd. Für einen Gesamtweltcupsieg braucht es auch große Reife, ebenso wie etwa für einen Erfolg bei der Vierschanzentournee. Ein solcher war Gregor Schlierenzauer ja auch schon lange prophezeit worden, erst heuer hat es geklappt. Das sollten auch die allzu euphorisierten Fan-Gemüter bedenken.
Siehe weitere Artikel:
Schweizer Tristesse
Hirscher holt das Adelboden-Double