Wegen gutem Geschäftsgang mehr Mitarbeiter. | mehr Mitarbeiter. +++ Schlägerungslimit weitgehend erreicht.
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Wien. Die Österreichischen Bundesforste (ÖBf) ver buchten im Geschäftsjahr 2006 ein deutliches Wachstum, nicht nur im Kernbereich Forstwirtschaft, sondern auch in ihren neueren Geschäftsfeldern Immobilien und Dienstleistungen.
Trotz einer geringeren Holzerntemenge - der Holzeinschlag wurde von rund 2 auf 1,78 Mio. Festmeter (fm) zurückgenommen - ist die Betriebsleistung (Umsatz plus Lager) von 179,3 auf 205,8 Mio. Euro gestiegen. Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit betrug im Vorjahr 25,5 (2005: 23,07) Mio. Euro.
Das gute Ergebnis führt der neue Finanz-Vorstand Georg Schöppl, der im April von der Agrar Markt Austria zum Unternehmen kam, einerseits auf die stark steigenden Gewinne im Bereich Immobilien und Dienstleistungen und andererseits auf den gestiegenen Holzpreis zurück. Dieser lag der im Jahresvergleich um 5,70 Euro pro Festmeter (10 Prozent) höher.
An den Eigentümer, die Republik Österreich, führten die Bundesforste für das Vorjahr 9,8 Mio. Euro an Dividende und 8,2 Mio. Euro an Fruchtgenussentgelt ab. "Seit unserer Ausgliederung und Gründung der Bundesforste AG 1997 sind 195,5 Mio. Euro an die Republik geflossen", erklärte Schöppl am Freitag anlässlich der Vorstellung der Bilanz 2006.
Der gute Geschäftsverlauf führte auch zu einer Trendumkehr in der Personalpolitik. Erstmals seit 30 Jahren wurde der Personalbestand aufgestockt - um zehn Mitarbeiter.
Stabil aufgestellt
Als Wachstumsmotor bei den Bundesforsten habe sich 2006 der Bereich forstliche Dienstleistungen für Private erwiesen. Hier konnte ein Umsatzplus von 80 Prozent erreicht werden. Derzeit bewirtschaften die Staatsförster neben ihren eigenen 516.500 ha Flächen (15 Prozent des österreichischen Waldes) bereits rund 6000 ha Privatgründe.
Insgesamt verzeichnete der Bereich Dienstleistungen (inklusive Beratungstätigkeit im Ausland und Naturraum-Management) 2006 ein Wachstum von 43 Prozent auf 8,6 Mio. Euro.
Der Bereich Immobilien ist um 9,2 Prozent gewachsen und hat mittlerweile eine Betriebsleistung von 29,3 Mio. Euro erreicht. Durch die geänderten rechtlichen Rahmenbedin gungen zog sich die Bundesforste 2006 aus ihrem Russland-Engagement zurück.
Klimawandel
Der Klimawandel macht sich nach Ansicht von Bundesforste-Vorstandsvorsitzendem Georg Erlacher bereits deutlich bemerkbar. Neben dem generellen Trend, wieder verstärkt mit Laubbäumen aufzupflanzen, sieht er, dass der Nadelholzbestand auch in bisher klassischen Lagen zurückgeht. Auch in der Tierwelt zeichneten sich die Veränderungen ab, etwa durch den Wegfall beziehungsweise eine deutliche Verkürzung der Winterruhe oder dem Auftreten fremder Fischarten in Alpenseen.
Mit 3,4 Mio. Jungbäumen konnte das größte Aufforstungsprojekt der Firmengeschichte fortgesetzt werden.
Trotz der anhaltend großen Holznachfrage hält Erlacher eine Erweiterung der Einschläge über das Niveau von zwei Mio. Festmeter in den Bundesforsten für ökologisch nicht vertretbar. Es läge aber noch ein großes Potential in den Privatwäldern.
Im ersten Quartal 2007 setzte sich der Aufwärtstrend beim Holzpreis fort, wenngleich sich der Anstieg von 20 Prozent zu Jahresbeginn durch den Sturm "Kyrill" mittlerweile wieder halbiert habe. Erlacher geht davon aus, dass sich der Markt nun einpendle und erwartet 2007 einen Holzpreis von 61 Euro je Festmeter, das wären drei Euro mehr als im Vorjahr.