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"Was lange gärt, wird endlich Wut" - dieses alte Wortspiel fasst den Film "Die sieben Todsünden: Zorn" treffend zusammen (zu sehen in "kreuz und quer", Dienstag, ORF 2). Da wurde gezeigt, wie sich der Zorn der Rumänen über die Ceausescu-Herrschaft im Stillen anstaute, dann machtvoll zum Ausbruch kam und das Regime hinwegfegte.
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Einige Akteure der Revolution bezweifelten im Rückblick, dass der sehr kurze Prozess, der dem Diktator gemacht wurde, moralisch gerechtfertigt war. Aber 1989 gab es solche Zweifel nicht - da siegte die Wut der Unterdrückten über alle moralischen Skrupel.
Das war eine interessante Dokumentation. Die Frage, ob der Zorn zu Recht als "Todsünde" eingestuft wird, wurde dabei allerdings nicht explizit beantwortet. Die Bilder und Stellungnahmen ließen jedoch die Vermutung zu, dass es zu manchen Zeiten auch eine Sünde sein kann, nicht zornig zu werden.
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