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Die Rückkehr der Sozialisten

Von Christoph Rella

Politik

Linke fordert Enteignung der Reichen. | Wien. Als "bunter Haufen" haben sich gestern, Dienstag, Österreichs Sozialisten in Wien präsentiert und ihr Antreten als "Linke" bei den Nationalratswahlen am 28. September angekündigt. Getragen wird das "kämpferische linke Projekt" von der Sozialistischen Linkspartei, der Liga der Sozialistischen Revolution und diversen linken Bewegungen. Nicht mit im Boot sind die Kommunisten (KPÖ), deren eigenständiges Antreten die Sprecherinnen Nina Gunic (LSR) und Sonja Grusch (SLP) sowie der 60-jährige Sozialforum-Aktivist Hermann Dworczak bedauern.


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Dafür habe man der SPÖ Mitstreiter abgeworben, die sich von der Sozialdemokratie enttäuscht abgewandt hätten. So kündigte etwa der stellvertretende Vorsitzende der Sozialistischen Jugend in Niederösterreich, David Stockinger, in einem Brief an, dass er im September für die Linke in den Wahlkampf ziehen werde. In St. Pölten zeigt man sich gelassen: Stockinger würde aus der Partei "nicht ausgeschlossen", heißt es aus dem SJ-Büro. Es handle sich um einen Einzelfall, die SJ laufe freilich für die SPÖ.

Aufhorchen ließ Gunic mit der Forderung nach einer "Enteignung der oberen 10.000", deren Reichtum laut Dworczak aufgrund des "Stiftungsunwesens" jeden Tag zunehme. Im Falle drohender Werksschließungen soll hingegen der Staat die Betriebe "übernehmen" und so die Arbeitsplätze retten.

Zentrales Thema ist auch die Förderung von Armen, Migranten und Arbeitslosen. So soll die Lehrerzahl erhöht und die Möglichkeit geschaffen werden, dass Kinder in der Schule neben Deutsch auch Serbisch und Türkisch lernen.

Man will rund 20.000 Euro in den Wahlkampf investieren.