Zum Hauptinhalt springen

Die Sache mit dem Klasseunterschied

Von Tamara Arthofer

Kommentare
Tamara Arthofer
Tamara Arthofer ist Sport-Ressortleiterin.

Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 11 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.

"Als zumindest ebenbürtiger Gegner verloren", "Wir können stolz sein", "Kein Klasseunterschied erkennbar" - so oder so ähnlich lesen und hören sich die Kommentare nach Austrias 0:1-Niederlage gegen den FC Porto beim Debüt in der Champions League an. Doch ganz stimmt das so nicht. Zwar war die Leistung der Wiener tatsächlich durchaus ansehnlich - man hatte vor allem nach dem zweiten Play-off-Spiel gegen Dinamo Zagreb schon Schlimmes befürchtet, aber dieses Spiel taugt wohl nicht als entscheidender Maßstab für die Champions-League-Berechtigung.

Doch den besagten Klasseunterschied machen eben unter anderem jene Fähigkeiten aus, die Porto im Gegensatz zum österreichischen Meister an den Tag legte: in den entscheidenden Momenten zusetzen zu können, die wenigen Chancen, die sich auf diesem Niveau bieten, auch zu verwerten.

Freilich: Man kann der Austria keinen Vorwurf machen, dass das nicht gelungen ist. Wer sich ansonsten hauptsächlich mit Grödig, Ried und der Admira misst - bei allem Respekt vor diesen Vereinen -, wird es beim erstmaligen Auftritt in der Champions League schwer haben. Die regelmäßige Teilnahme an internationalen Bewerben kann da für österreichische Vereine nur hilfreich sein, um sich Schritt für Schritt an das dort herrschende Niveau heranzutasten. Aber nur unter der Voraussetzung, dass man nicht unter dem Motto "Dabeisein ist alles" agiert und nicht länger in Niederlagen, und sei der Gegner noch so stark, gefühlte Siege sieht.