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Die Sache mit dem Sportministerium

Von Christoph Rella

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Wer an dieser Stelle den Namen des amtierenden österreichischen Sportministers sofort nennen kann, zählt in diesem Land wohl zur Minderheit. Eduard Müller, so sein Name, ist seit 3. Juni für die Agenden Finanzen, Beamte und Sport zuständig. Zugegeben, eine etwas merkwürdige Kombination, die es in der langen Geschichte der heimischen Sportministerien, die immerhin bis aufs Jahr 1917 (und Kaiser Karl) zurückreicht, so noch nicht gegeben hat. Bisher war das Portefeuille Sport meist bei den Ministern für Unterricht, Gesundheit oder Verteidigung angesiedelt, aber Finanzen?

Auch wenn diese Zuteilung dem Regierungsbildungschaos jener Tage geschuldet ist, so entbehrt sie nicht einer gewissen Komik - und Tragik. Vor allem, wenn man ÖFB-Boss Leo Windtner so reden hört. Der hat sich nämlich am Montag erneut mit einem Appell an die Politik zu Wort gemeldet, mit dem Wunsch, die kommende Regierung möge die Agenden des Sports in die Obhut eines eigenen Ministeriums legen - und nicht wieder als "Anhängsel" führen. Windtner verspricht sich davon nicht nur eine Verbesserung des Stellenwerts des Sports, sondern auch üppigere finanzielle Mittel - etwa für den Bau eines neuen Stadions samt Trainingszentrum.

Was den ersten Punkt betrifft, mag da etwas dran sein. Das mit dem Geld dürfte aber kompliziert werden. Schließlich garantiert ein eigenes Ministerium noch lange nicht gefüllte Kassen, wie das Verteidigungsministerium zeigt. So gesehen sind die Sportagenden bei einem Finanzminister nicht einmal so schlecht aufgehoben.