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Die Sache mit der Glaskugel

Von Christoph Rella

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Wenn Österreichs Nationalteam am Freitag gegen Schweden in den WM-Qualifikationsring steigt, werden die Blicke der Fans vor allem auf einen Mann gerichtet sein: David Alaba. Mit dem bayrischen Siegervirus infiziert, soll er nun auch die Elf von Marcel Koller anstecken und vor heimischer Kulisse für einen Erfolg sorgen. Allein für den 20-Jährigen bedeutet dies nichts Gutes, weil nur gehörigen Druck. Was, wenn er nicht brilliert? Vor allem die Medien sollten mit dem Hochjubeln vermeintlicher Erfolgsgaranten und Torfeuerwerker vorsichtig sein. So zum Beispiel die FAZ, die für das Pokalfinale am Wochenende einen Torreigen des Stuttgart-Stürmers Vedad Ibisevic vorausgesagt hatte. Beim 2:3 gegen die Bayern getroffen hat aber ein anderer: der Österreicher Martin Harnik. Und das gleich im Doppelpack. Auch wenn die Enttäuschung bei Harnik aufgrund des verpassten Pokalsieges groß sein mag, seine Karten für das Schweden-Spiel sind trotzdem allemal sehr gut, vielleicht sogar besser als jene Alabas. Auf dem 25-Jährigen lasten Druck und Erwartungshaltung viel geringer als auf dem Bayern-Legionär. Auch hat Harnik mit seinem beiden Treffern gegen den derzeit besten Klub der Welt bewiesen, dass er nicht nur Fußball spielen kann, sondern auch für Überraschungen gut ist. Und eine Überraschung wäre ein Sieg gegen Schweden allemal. Ob nun Harnik oder Alaba dafür verantwortlich zeichnen, ist da einerlei. Allein mit Voraussagen sollte man vorsichtig sein.