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Mehr als 1000 extrasolare Planeten sind nachgewiesen, viele weitere sollen folgen. Doch die Suche nach Leben im All kommt nur langsam voran, und es könnte gut sein, dass Leben wie auf der Erde ein seltener Zufall ist. Denn dessen Abdrücke - Sauerstoff, Wasserstoff, Methan - wurden in anderen Atmosphären noch nicht gemessen. Angesichts dessen dreht sich die Fachdiskussion im Kreis. So vermeldet die US-Weltraumbehörde Nasa, mit Präzisionsteleskopen die Atmosphären von drei Gasriesen durchkämmt zu haben - perfekte Kandidaten für Wasserdampf. Doch dann: Trockenheit - und ein neues Rätsel der Planetenforschung. Andere Forscher warnen, Signaturen von Leben würden noch nicht Intelligenz bedeuten. Mikroben könnten, wie die Landwirtschaft, Methan und Sauerstoff erzeugen: Um Zivilisationen zu finden, müsse man die Luftverschmutzung messen. Falsch, kontern wieder andere, Industrieabgase seinen kein Zeichen von Intelligenz, denn fortgeschrittene Gesellschaften leben grün.
Hinter den Positionen verbergen sich exakte Vorstellungen, wie Leben entsteht. Ob es auf diese Weise auch entdeckt wird, ist fraglich. Immerhin lief der Prozess auch auf der Erde anders ab als angenommen. So galt lange als erwiesen, dass die ersten Mehrzeller vor 500 Millionen Jahren entstanden und nicht vor 2,1 Milliarden Jahren, wie 2010 bekannt wurde. Naturforschung entdeckt Versuche der Natur und ihre unerwarteten Ergebnisse. Exoplaneten bergen Geheimnisse des Universums. Vielleicht müssen wir sie begreifen, bevor wir anderes Leben verstehen - und eventuell auch finden - können.