Ein Experiment für innovative Unternehmensgründungen und neue Formen von Kooperation und Arbeitsorganisation startet im zweiten Wiener Gemeindebezirk in einer ehemaligen Schraubenfabrik: Auf rund 700 m² tummeln sich junge Unternehmen aus den Bereichen Marketing, PR, Medien, Kunst und Architektur. Das Entrepreneurship-Center in der Leopoldstadt versteht sich nicht bloß als kostengünstiger Arbeitsraum plus gemeinsam genutzter Infrastruktur, sondern ebenso als sozialer und kreativer Raum, der Synergien ermöglicht und Inspirationen freisetzt. Das Erdgeschoss der Schraubenfabrik ist als Galerie und Veranstaltungsraum konzipiert.
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Sie sind jung. Gut bezahlten Jobs ziehen sie das Risiko der Selbstständigkeit vor. Und sie sind von der Vorstellung angetan, Arbeits- und gesellschaftliches Leben unter einen Hut zu bringen. Am Markt behaupten sie sich durch Kreativität, Originalität und durch die Bereitschaft, mit Gleichgesinnten zu kooperieren: "Entrepreneure" nannte der österreichische Ökonom Joseph Schumpeter solche "Überzeugungstäter".
Jungunternehmen im Arbeiterbezirk
Von herkömmlichen Unternehmern unterscheiden sich Entrepreneure vor allem durch ihren Anspruch, neue Ideen und Projekte am Markt zu etablieren. Nicht zuletzt deshalb gelten sie im von Klein- und Mittelbetrieben geprägten Österreich als Hoffnungsträger. Es ist kein Zufall, dass sich das neue Center im Arbeiterbezirk Leopoldstadt ansiedelt. Ähnlich wie am Prenzlauer Berg in Berlin etabliert sich hier eine "Szene"-Infrastruktur: kleine, aber feine Hang-outs, Essen und Trinken rund um den Karmelitermarkt und beinahe an jeder Ecke neue Büros von "Start-Ups".
Einige Plätze im Loft sind noch zu haben
Die "Selbstverwirklichungsunternehmer", wie sie Zukunftsforscher Matthias Horx nennt, finden hier ideale Bedingungen vor. Ihnen geht es nicht nur ums Geldverdienen, sondern um ein selbstbestimmtes, spannendes Leben und Arbeiten im Netzwerk mit Gleichgesinnten. In der Lilienbrunngasse versuchen dies die Kommunikationsagentur die jungs, Christian Melzers Kunstcocktail, die auf Kunden- und Mitarbeiter-Zufriedenheit spezialisierten Unternehmensberater Konnex, der Architekt Horst Zauner, die Computerspielentwickler vertex4, der Organisationsberater Thomas Böhm sowie die Grafiker und Marketingberater rund um Hermann Redlingshofer. Im Netzwerk in der ehemaligen Schraubenfabrik arbeitet auch das arrivierte Medienservice-Unternehmen Freecard, das als Hauptmieter für das Projekt agiert. Eröffnet werden soll das Center offiziell im Mai mit einem Event in den Galerieräumen. Einige wenige Arbeitsplätze im Loft sind noch zu haben. Gegen eine Pauschalmiete von rund 300 Euro pro Monat werden geboten: technische Infrastruktur (Internet, Kopierer, Drucker, Fax, Telefon, etc.), Büroinfrastruktur mit Besprechungsraum sowie ein Kommunikationsbereich. Bevorzugt werden Frauen, die ihre Selbstständigkeit in den Bereichen Grafik- und Web-Design erproben wollen - "zur Abrundung der Kompetenzen", erklären die "Jungs" - und damit nicht nur Männer in der "Schraubenfabrik" arbeiten. leng/ebe
Info: Stefan Leitner-Sidl, Tel.: 0699/196 97 907; leitner-sidl@konnex.cc oder Michael Pöll, Tel.: 0664/ 332 70 56; michael.poell@schoeberlpoell.at http://www.diejungs.at ttp://www.hortszauner.com http://www.konnex.cc
http://www.prozesswerkstatt.at http://www.kunstcocktail.at http://www.device.cx http://vertex4.com
http://www.freecard.cc