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Die Show geht weiter - aber wie?

Von Tamara Arthofer

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Tamara Arthofer
Tamara Arthofer ist Sport-Ressortleiterin.

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Die Fragen nach der Zukunft, sie gehören zum ersten Tag des neuen Jahres wie das Neujahrskonzert und die Vierschanzentournee. Fragen wir uns also: Was bringt das Sportjahr 2016?

Wie weit werden etwa die Fußballer bei der EM in Frankreich kommen? Nun, das Überstehen der Gruppenphase ist ein realistisches Ziel, alleine das wäre schon eine Sensation. Oder: Wie viele Medaillen holen Österreichs Sportlerinnen und Sportler bei den Olympischen Spielen? Können die Maßnahmen, die seit dem Salto Nullo in London ergriffen wurden, eine Wiederholung der Ereignisse verhindern? Allzu euphorisch sollte man auch hier nicht sein. Zwar gibt es nun wieder neue Fördertöpfe, aber an der Basis und den Rahmenbedingungen hat sich nicht wirklich etwas geändert. Sportliche Erfolge sind angesichts dessen alles andere als selbstverständlich, und man sollte sie ohnehin nicht wichtiger nehmen, als sie sind. Die Rallye Dakar, die am Samstag in Buenos Aires beginnt, ist ein gutes Beispiel: Todesopfer pflastern ihren Weg, diesmal musste die Streckenführung wegen der Überschwemmungen, die das Wetterphänomen El Niño brachte, mehrmals verlegt werden. Während nicht weit entfernt Menschen ihr Dach über dem Kopf, ihr Hab und Gut verloren haben, wird einfach anderswo gefahren. Die Show muss schließlich weitergehen, und das ist auch in Ordnung so. Sportkonsum ist für viele Eskapismus, und die Sportler selbst suchen die Herausforderung, suchen auch zu einem gewissen Grad das Risiko. Auch das hat das alte Sportjahr auf brutale Art und Weise gezeigt, man denke nur an den fatalen Trainingssturz der Stabhochspringerin Kira Grünberg.

Vielleicht sollte man sich angesichts dieser und anderer Tragödien im abgelaufenen Jahr gar nicht zuerst die Frage nach möglichen Erfolgen stellen - sondern eher, was das Neue Sportjahr nicht bringen sollte.