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Die Ski-WM von Corona d’Ampezzo

Von Christoph Rella

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Kaum ist die 46. alpine Ski-WM in Cortina d’Ampezzo eröffnet, droht das Spektakel wetterbedingt wieder dort zu beginnen, wo es vor zwei Jahren in Schweden geendet hat. Auch bei der WM 2019 in Aare spielte das Wetter verrückt, führten Sturm, Nebel, Schnee und Regen zu Absagen, Verschiebungen und verkürzten Strecken. Kaum ein Bewerb, allen voran in den Speed-Disziplinen, konnte damals vom geplanten Originalstart ausgetragen werden, was wiederum zu fragwürdigen Rennbedingungen führte. Der Abfahrtssieg der Slowenin Ilka Stuhec war mit einer Siegerzeit von lediglich 1:01,74 Minuten irgendwie gar nicht WM-mäßig.

Hinzu kamen außerdem schlecht präparierte Strecken und ein fehlender Plan B. Besonders arg bekamen das die Athletinnen und Athleten in den Technikbewerben zu spüren, wo die Pisten schon nach den ersten Schwüngen oft nicht mehr hielten oder etwas willkürlich gewechselt wurden. So erwies sich die Idee, die Herren-Kombination auf der noch völlig ramponierten Abfahrtspiste durchzuführen, als gefährliches Unterfangen. "Ich habe mit viel Glück einen Sturz verhindern können. Mir hat es da oben die Haxen auseinandergezogen", klagte der damals noch für den ÖSV fahrende Romed Baumann.

Dass die Corona-Pandemie wie ein Schatten über Cortina hängt, kommt bei all dem noch hinzu. Am Ende des Tages wird man aber froh sein können, dass diese WM überhaupt stattfinden konnte und kann. Weswegen auch diese Weltmeisterschaft rückblickend wohl nicht als Wind-und-Wetter-Bewerb à la Aare, sondern als Corona-WM in der Blase und ohne einen einzigen Zuschauer in die Geschichte eingehen wird.