Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 15 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.
Jänner 2007
Erstmals ist offiziell von leichten "Verzögerungen" bei Skylink die Rede, es soll nun "im ersten Quartal 2009" in Betrieb gehen.
Februar 2007
Der Aufsichtsrat muss das Skylink-Budget auf Vorstands-Antrag auf 425,4 Mio. Euro aufstocken. Die Öffentlichkeit erfährt nichts davon.
Mai 2007
Eine Haustechnik-Arbeitsgemeinschaft hat laut 'Profil' die Planungen von FEG übernommen, der Projektsteuerung Drees & Sommer/FCP wurde das Wiener Ziviltechnikerbüro Vasko + Partner Ingenieure beigestellt. Die dem Vorstand referierten Kosten liegen mittlerweile bei 450 Mio. Euro - ohne "noch nicht bewertbare Risiken bzw. Kosten.
Juli 2007
Das mit der begleitenden Kontrolle beauftragte Ziviltechnikbüro Spirk & Partner stellt fest, dass die Kosten sich bereits auf ca. 431,9 Mio. ohne Risikovorsorge belaufen und der Zieltermin für die Inbetriebnahme 15.06.2009 "nach den derzeitigen Erkenntnissen bzgl. Instabilität der Ausführungsplanung kaum noch realisierbar scheine.
August 2007
Eine "Forcierung" der Bauarbeiten wird besprochen, um den Fertigstellungstermin Juni 2009 halten zu können. Voraussichtl. Mehrkosten: 26 Mio. Euro. Das Management übt laut "Profil" erstmals offen Kritik an Projektsteuerung und Architekten.
September 2007
Die Begleitende Kontrolle warnt angesichts von Defiziten in den Bereichen Planung, Koordination und Steuerung neuerlich vor Mehrkosten und Terminverlängerungen. Spirk & Partner schreiben: "Das Änderungsmanagement weist derzeit Mehrkosten von ca. 46,2 Mio. Euro aus."
November 2007
Der Aufsichtsrat billigt eine weitere Skylink-Budgetaufstockung von 425,4 auf nunmehr 512,6 Mio. Euro. Die Öffentlichkeit erfährt auch davon nichts.
Jänner 2008
In einem Memo der Revisoren an den Vorstand wird kritisiert, dass wesentliche Informationen fehlten, um das Kostenrisiko zu beurteilen. Als letzte der BK (Begleitenden Kontrolle) bekannte Kostenhochrechnung sind 568 Mio. Euro angegeben.
Mai 2008
Die Flächenvergabe für Handels/Gastronomieflächen im Skylink sei "abgeschlossen", die Detailplanung mit den Betreibern der 52 Geschäftsflächen soll in den nächsten Monaten beginnen.
Juli 2008
Die Wiener Immobilienentwicklungsgesellschaft und Raiffeisen- Tochter Raiffeisen Evolution wird mit der Gesamtprojektleitung betraut. Intern ist nur mehr von einer "Teilinbetriebnahme" im Juni 2009 die Rede. Dem Vorstand werden laut "Profil" drei Szenarien präsentiert: Im günstigsten Fall ("best case") sei mit Kosten von 571 Mio. Euro zu rechnen, im wahrscheinlichsten ("real") mit 612 Mio. Euro, im schlimmsten ("worst case") gar mit 655 Mio. Euro.
August 2008
Der Flughafen räumt erstmals ein, dass Skylink nicht wie geplant im Juni 2009 eröffnet werden könne, sondern erst schrittweise ab Oktober und nicht 512, sondern 657 Mio. Euro kosten werde. Als Grund werden "vermehrte Behördenauflagen, Optimierung des Konzepts sowie Änderung der Projektorganisation" angegeben sowie höhere Rohstoffpreise.
November 2008
In einem Sitzungsprotokoll heißt es: "Kaufmann ersucht um Bestätigung der Richtigkeit der veranschlagten 657 Mio. Euro und zeigt sich verwundert, dass dieses Szenario vor 14 Tagen noch nicht bekanntgegeben wurde."
Jänner 2009
- Der Kostenrahmen von 657 Mio.Euro wird dem Management bestätigt. Von einer Teilinbetriebnahme im Jahr 2009 ist keine Rede mehr. Man spricht nun von "überwiegender Fertigstellung". Christian Eberhard, Raiffeisen Evolution-Projektleiter antwortet auf eine entsprechende Frage von Kaufmann, dass Teilbereiche erst im Jahr 2010 fertiggestellt werden können.
18. Februar 2009
Der niederösterreichische Landeshauptmann Erwin Pröll (V) gibt den Wechsel seines Stellvertreters und Landesrats Ernest Gabmann in den Flughafenvorstand bekannt. Er ersetzt per 1. März Domany, der angeblich aus privaten Gründen vorzeitig geht. Sein Vertrag läuft erst im September aus.
20. Februar 2009
Memo an das Management: "Die BK stellt .... fest, dass die im Erläuterungsbericht zur letztgültigen Kostenverfolgung angeführten höchsten Risiken (Planungs-/Ausführungszeiträume) schlagend werden."
2. März
Gabmann beauftragt das Ziviltechnikerbüro Gobiet & Partner mit einer neuen Kostenevaluierung bei Skylink.
13. März 2009
Norbert Steiner wird zum neuen Skylink-Projektleiter ernannt - er ist bereits der dritte. Steiner war bis 1999 Vorstand der NÖ-Planungsgesellschaft für das Regierungsviertel in St. Pölten.
25. März 2009
Der Aufsichtsrat verlängert die Verträge von Herbert Kaufmann, Gerhard Schmid und Ernest Gabmann bis zum 30. September 2014. Einstimmig.
26. März 2009 - Bei Vorlage der Bilanz 2008 räumt Neo-Vorstand Gabmann ein, dass Skylink nicht mehr 2009 in Betrieb genommen werden kann. Kostenexplosion auf fast 1 Mrd. Euro wird weiter bestritten.
22. April 2009
Das Management räumt erstmals eine Unterschätzung" der Kosten ein. Skylink werde nicht 657 sondern bis zu 830 Mio. kosten - plus 64 Mio. Euro für "nicht abwägbare Risiken". Gabmann ordnet eine teilweise Bauunterbrechung an. Als neuer Termin für die Fertigstellung wird mittlerweile Dezember 2011 angegeben, Eröffnung Anfang 2012.
28. Mai 2009
Der Grazer Gesellschaftsrechtler Waldemar Jud wird für ein Gutachten zur Organverantwortung beim Terminalbau beauftragt.
30. Juni 2009
Der Flughafen verhängt einen vollständigen Baustopp auf der Skylink-Baustelle. Das ist die Voraussetzung um aus allen Verträgen auszusteigen. Bis September sollen mit den Firmen neue Konditionen verhandelt oder neu ausgeschrieben werden.
9. Juli 2009
Der Rechnungshof kommt zu dem Schluss, dass durch den Syndikats- vertrag zwischen Niederösterreich und Wien eine Beherrschung der Flughafen Wien AG vorliegt und er daher berechtigt ist, die Vorgänge um Skylink zu prüfen. Der Flughafen will das seinerseits rechtlich prüfen lassen.
(APA)