Sonnenchronik: Die Dauer der lichten Tage sinkt im Oktober weiter, vom 1. mit 11 Stunden 39 bis 9 Stunden 58 Minuten am 31. Die Sonne erreicht am 23. um 3.09 Uhr Mitteleuropäische Sommerzeit (MESZ) den Anfang des Tierkreiszwölftels Skorpion. Im Freiluftplanetarium in Wien-Mauer kreuzt am 23. mittags die helle Mitte des Schattens, den die Scheibe am Nordmast auf den Schrägmast wirft, die Mittelschiene etwas über der Querspange mit der Aufschrift 23 OKT und dem Skorpion-Symbol.
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Die Dämmerungsdauer (bis zum Erscheinen der ersten Sterne) beträgt am 1. Oktober 31 Minuten und jene bis zum Eintritt der fast vollen Nacht 1 Stunde 7 Minuten. Am 31. betragen sind es 32 Minuten und 1 Stunde 9 Minuten.
Am Sonntag, dem 26. Oktober, endet die Sommerzeit-Periode; 3 Uhr MESZ wird wieder zu 2 Uhr MESZ.
Mondchronik: Am 2. lässt sich die feine Neulichtsichel abends tief in der Dämmerung zwischen Südwesten und Westsüdwesten sehen und der Mond steht unweit der Venus. Am 4. liegt zufolge der Libration der Mondnordpol randfern. Sie kommt folgendermaßen zustande: Der Mond dreht sich gleichbleibend rasch einmal in einem Umlauf um die Erde; da aber dieser Umlauf wegen der rascheren Bewegung in Erdnähe und der etwas langsameren in Erdferne ungleichmäßig schnell erfolgt, gleicht sich dies nicht ganz aus: wir sehen dem Mondgesicht "einmal hinter das rechte und dann wieder hinter das linke Ohr" (Mare Crisium bzw. Fleck Grimaldi randnah und dann wieder randfern). Wegen der geringen Neigung der Mondbahn können wir ihm auch "über die Stirn" oder "unters Kinn" sehen (Mondnord- bzw. Südpol randnah und dann wieder randfern).
Am 5. durchläuft der Mond seine Erdferne im Schlangenträger und zieht in niedrigster Bahn vom Aufgang bis zum Untergang über den Himmel. Am 7. finden wir ihn im Schützen im Ersten Viertel nahe Jupiter.
Wer optisch am Mond spazieren gehen will, kann das mit einem Fernglas von nur 6-facher Vergrößerung tun. Die Libration lässt uns am 12. schon mit bloßem Auge das kleine Mare Crisium randnah sehen und am 14. haben wir Vollmond in den Fischen. Nun können wir alle seine hellen und dunklen Flecken erkennen, aber sie schauen ganz flach aus: Der Schattenwurf fehlt, weil die Richtung des Sonnenlichts unserer Blickrichtung gleicht. Auch die Schattengrenze und der Scheiben-umriss fallen bei Vollmond zusammen.
Am 16. lässt uns die Libration den Mondsüdpol randfern sehen und tags darauf durchläuft der Mond seine Erdnähe im Stier. Ebenfalls im Stier zieht er in höchster Bahn vom Aufgang bis zum Untergang über den Himmel und erreicht sein Letztes Viertel am 21. im Krebs. Nun verläuft die Schattengrenze ungefähr durch die Scheibenmitte und wir haben neben ihr wieder schönen Schattenwurf; auch kleine Erhebungen und Vertiefungen treten plastisch hervor - wieder etwas für das Fernglas!
Am 24. liegt der Fleck Grimaldi so weit als möglich neben dem linken Mondrand - wegen der Libration - und tags darauf finden wir den Mond beim Saturn. Der 27. bringt die feine Sichel des Altlichtes tief in der ostsüdöstlichen Morgendämmerung, die letzte sichtbare Mondphase vor dem Neumond am 29. Am 31. können wir wieder die zarte Sichel des Neulichtes tief in der südwestlichen Abenddämmerung nahe Venus entdecken.
Planetenlauf: Merkur lässt sich ab 14. tief in der Morgendämmerung zwischen Osten und Ostsüdosten in der Jungfrau aufspüren; um den 22. ist er gut sichtbar. Venus steht immer noch abends tief in der Dämmerung zwischen Westsüdwesten und Südwesten; sie zieht von der Waage in den Skorpion und weiter in den Schlangenträger. Mars bleibt unsichtbar. Jupiter im Schützen leuchtet am Abend zwischen Süden und Südsüdwesten. Saturn im Löwen finden wir morgens vorerst tief, aber später hoch zwischen Osten und Südosten. Im Fernglas zeigen sich Pünktchen neben diesen beiden Großplaneten: Es sind Monde. Bei Jupiter die vier Galileischen Monde und bei Saturn sein größter Mond Titan. Sie ändern ihre täglichen Stellungen, was wir zeichnend verfolgen können.