Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 3 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.
So, erste Hitzewelle des Jahres überstanden. Die nächste kommt eh erst am Montag. Bis dahin kann man ja ein bisschen vorausschlafen, um die in verschwitzten Leintüchern gewälzten Nachtstunden, die dann wieder warten, vorab zu kompensieren. Denn Wiener mit 29 bis 32 Grad Wohnzimmertemperatur kennen das: Mit der Abkühlung in der Nacht ist es so eine Sache. Man könnte auch sagen: Es gibt keine. Da dampfen einem der heiße Asphalt und die sonnenaufgeheizten Hausmauern entgegen, die Klimaanlagen-Abluft der Nachbarn denkt sich: Ich will noch nicht raus, ich könnt ja einmal da rein, und der Wind geht in Wien sowieso immer nur dann, wenn man ihn nicht braucht.
So, was könnte man also tun, um die Stadt abzukühlen? Sprühdingse gibt es jetzt wieder. Sehr nachhaltig. So nachhaltig, wie wenn man einen Tropfen Wasser zur Abkühlung einer heißen Motorhaube verwendet. Dabei müsste man gar nichts erfinden, denn die Natur hat da was für uns! Stadtklimaforscher haben in Modellsimulationen festgestellt, dass große Bäume die Temperatur um 10 Grad senken können.
Wien ist zwar eine vergleichsweise grüne Stadt, aber das Grün ist ungerecht verteilt. Während manche Bezirke über 40 Prozent Grünanteil haben, schaffen es gar nicht wenige auf nicht einmal 5 Prozent. Hier müsste eine vorausschauende Stadtplanung ansetzen. Man muss sie nur pflanzen und ihnen Raum geben. Einfach nur: Bäume! Das klingt doch nachgerade paradiesisch, findet auch der klapprige Ventilator.