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. . . waren bestens geeignet, aus dem TV-Kastl ein Sparpaket zu schnüren. Die paar Sehenswürdigkeiten hatten es dafür in sich. Der Kabarett-Rückblick "Wenn man trotzdem lacht" - grandios aufbereitet vom Fachmann Gottfried Schwarz. Dazu die Feierlichkeiten rund um Prawy. Im Rahmen ihrer Hotel-Doku zeigte die ARD endlich das Äußerste - nämlich wie, wann und mit welchen Beilagen Marcello im Sacher seine Nudelsuppe serviert bekommt. Die erwartete aufg'legte Partie war natürlich Robert Meyers "Frosch" in der Ö1-Übertragung der "Fledermaus" zu Silvester. Wir genossen sozusagen hörenden Auges das köstliche Ping-Pong-Spiel zwischen ihm und dem Publikum. Zur selben Zeit zog das Fernsehen seine tiefst gestapelten Karten: die mit der jämmerlichen "MA 2412" und jene mit der grausigen Moikerei. Ein Armutszeugnis - nur halbwegs aufgefangen vom Silvester-Mundl und "Dinner for One".
Zum Neujahrskonzert fällt uns diesmal nur soviel ein: Man gab Strauß, der japanische CD Markt dürfte nun lückenlos erobert sein, über dem Orgelbalkon wapperlte ein überdimensionales Euro-Zeichen und nächstes Jahr gibt's wieder Strauß. Wie er und es sich g'hört - mit Harnoncourt. Das reine Philharmoniker-Vergnügen hatte der glückliche Konzerthaus-Besucher schon Mitte Dezember gehabt, als die Herren, von Bobby McFerrin animiert, Rossinis "Wilhelm Tell"-Ouvertüre vokal zum besten gaben. Apropos Neujahrskonzert: Über den "Ägyptischen Marsch", den Fabio Luisi am Abend seinem Orchester entlockte, könnte man seitenlang schwärmen. Und erst die "Geschichten aus dem Wiener-Wald" oder die ungekünstelt einherschwebenden "Dorfschwalben aus Österreich". Strauß kongenial - aus Leipzig via MDR . . .