Tote bei Angriff der Tamilen-Rebellen. | Sri Lankas Führung bloßgestellt. | Neu Delhi/Colombo. (dpa) Nachts ist Hauptverkehrszeit am internationalen Flughafen Colombo. Kurz nach Mitternacht am Montag verfielen die zahlreichen Passagiere, die auf ihre Flüge aus der Urlaubsinsel Sri Lanka heraus warteten, in Panik. Bomben explodierten, Maschinengewehrfeuer folgte. Flughafenpersonal stürmte zum Ausgang, Reisende rannten hinterher. Der Auslöser: Der erste Luftangriff der Befreiungstiger von Tamil Eelam (LTTE).
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Ziel der Rebellen war die Luftwaffenbasis neben dem Hauptstadt-Flughafen. Nach schweren Niederlagen gelang der LTTE erstmals seit langem wieder ein empfindlicher Schlag gegen die Regierung.
Zwar wurden nach offizieller Darstellung bei dem Bombardement, bei dem drei Soldaten starben und etliche weitere verletzt wurden, keine Kampfflugzeuge zerstört - die Rebellen verfehlten damit ihr erklärtes Ziel. Bloßgestellt ist die Regierung trotzdem: Der Armee konnte den Angriff auf ihre am besten gesicherte Einrichtung nicht verhindern.
Den Streitkräften gelang es nicht einmal, die Angreifer unschädlich zu machen. Stolz verkündete die LTTE, die Piloten seien nach dem Bombardement sicher im Rebellengebiet im Norden der Insel gelandet. Die LTTE, die in den vergangenen Monaten aus zahlreichen wichtigen Stellungen im Osten der Insel vertrieben wurde, hat bewiesen, dass sie nicht in die Knie gezwungen wurde.
Nach LTTE-Angaben flogen zwei Leichtflugzeuge den Angriff, die Regierung sprach von einer Maschine. Unbestritten ist, dass die Rebellen nun über ein neues Mittel der Bedrohung verfügen - nach Ansicht eines westlichen Diplomaten hat der Konflikt in Sri Lanka, für den keine Lösung in Sicht ist, damit eine neue Dimension erreicht.
LTTE-Chef Velupillai Prabhakaran, der nur für besondere Missionen seiner Kämpfer aus seinem Versteck kommt, suchte am Montag die Öffentlichkeit und ließ Fotos veröffentlichen: Darauf ist er zufrieden lächelnd mit Angehörigen seiner großspurig "Luftwaffe" genannten Fliegereinheit zu sehen.