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Das radioaktive Isotop Jod 131 ((8,02 Tage Halbwertszeit)) wird vor allem von der Schilddrüse aufgenommen. Diese braucht für ihre Hormonbildung enorm viel Jod, "wird radioaktives Jod angereichert, strahlt es lokal im Schilddrüsengewebe einige Millimeter oder Zentimeter und es kann sich strahleninduzierter Schilddrüsenkrebs bilden", so Franz Kainberger, Strahlenmediziner an der Medizinischen Universität Wien. Dies soll durch Kaliumjodid-Tabletten verhindert werden, die unbedingt eingenommen werden müssen, bevor das radioaktive Jod in den Körper gelangt. Nur so kann das ungefährliche Jod die Schilddrüsenspeicher füllen, wodurch dort kein Platz mehr für das schädliche Isotop ist.
Cäsium 137 (Halbwertszeit 30,17 Jahre) reichert sich in der Leber, der Milz, den Nieren und ebenfalls in der Schilddrüse an. Bei Katastrophe von Tschernobyl 1986 wurden große Mengen von Cäsium 137 freigesetzt.
Strontium 90 (Halbwertszeit 28 Jahre) kann sich in Knochengewebe einlagern, weil es der Körper mit Kalzium verwechselt. In diesem Fall kann es zu Knochenmarkschäden und Knochentumoren (Leukämie) kommen.
Plutonium 239 (Halbwertszeit 24000 Jahre) wird als Brennstoff in sogenannten schnellen Brütern eingesetzt. Die Alphastrahlung des Plutonium kann die menschliche Haut nicht durchdringen, es gelangt mit der Atemluft in den Körper, wo es sich sich vor allem in der Lunge und der Leber ablagert. Plutonium ist äußerst krebserregend. Die für einen Menschen tödliche Dosis liegt wahrscheinlich im zweistelligen Milligrammbereich.
Das Edelgas Krypton 85 (Halbwertszeit 10,6 Jahre) kann nicht aus der Luft gefiltert und auch nicht chemisch gebunden werden. Da es schwerer als Luft ist, befindet es sich in Bodennähe. (Quellen: APA, GBE)