Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 12 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.
Die Neuregelung des Zugangs zur Universität war aus Sicht der Macher aus Politik und Universität wohl ein voller Erfolg: Laut ÖH werden mehrere hundert Studenten weniger heuer mit ihrem Studium an den österreichischen Universitäten beginnen können. Wie dieses Wunder passieren konnte, ist ganz einfach: Man hat einfach die Anmeldefrist auf 5. September verkürzt - und den Rest der Trägheit der Betroffenen überlassen. Vom "Erfolg" dieser Maßnahme werden deren Architekten begeistert sein - sie haben bewiesen, dass oft kleine organisatorische Gemeinheiten genügen, um eine Art IQ-Barriere aufzubauen: Die, die von der neuen Frist gehört haben, sind mit an Bord. Die, die zu träge, uninteressiert oder einfach zu dumm waren, sich rechtzeitig zu informieren, haben Pech gehabt.
Allerdings ist es wohl nur eine Frage der Zeit, bis die Debatte darüber ausbricht, ob es wirklich das Ziel sein kann, tausenden jungen Menschen mit bürokratischen Hindernissen den Weg an die Uni zu blockieren.
Doch noch eine andere Frage tut sich auf, nämlich jene, ob man das Massen-Aus schon vor dem Start nicht auch als Versagen der Kommunikation und der Medien interpretieren muss. Zwar war kaum ein Medium in den vergangenen Tagen nicht voll mit Beiträgen zur Uni-Fallfrist, allerdings wurde das vom Zielpublikum kurioserweise nicht einmal ignoriert. Auch die Unis selbst haben kein Geheimnis daraus gemacht, und dennoch "fehlen" nun vielerorts sogar Studenten. Jene, die Opfer dieses Experiments wurden, haben damit zumindest zum Erkenntnisgewinn beigetragen.