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Was wäre gewesen, wenn? Diese Frage ist die, die sich am meisten stellt nach diesem WM-Viertelfinale zwischen den Niederlanden und Costa Rica. Was wäre gewesen, wenn Bondscoach Louis van Gaal nicht Tormann Jasper Cillessen in der letzten Minute der Verlängerung noch für Tim Krul ausgewechselt hätte? Und was, wenn dieser nicht die zwei Elfmeter von Bryan Ruiz und Míchael Umaña gehalten hätte?
Natürlich ist der Sieg der Niederlande gegen Costa Rica aufgrund des Spielverlaufs verdient. Doch natürlich hätte auch alles anders ausgehen können in diesem Elfmeterschießen, und auch das hätte wohl niemanden außer den Niederländern schockiert. Denn die Art und Weise, wie Costa Rica bei dieser WM insgesamt und auch im Viertelfinale gegen die Oranjes aufgetreten ist, muss jeden Fußball-Interessierten beeindrucken. Und man kann durchaus etwas davon lernen. Denn auch wenn es abgedroschen klingen mag, bewahrheitete sich wieder einmal, dass Leidenschaft, Kampfgeist, taktische Ordnung – und nicht zuletzt eine starke Torhüterleistung – individuelle Klasse oftmals mehr als nur neutralisieren können. Die Cistaricaner mögen dieses Spiel (zurecht) verloren haben, Sympathien haben sie aber allesamt gewonnen – und mit ihnen all jene Hoffnung, die vielleicht nicht über einen Arjen Robben oder Robin van Persie verfügen.
Irgendwie war es auch bezeichnend, dass es trotz souverän verwandelter Elfmeter eben nicht die Superstars der Niederländer waren, die die Väter des Erfolgs waren. Stattdessen wird nun Keylor Navas, Tormann Costa Ricas, der mit seinen Paraden überhaupt erst das 0:0 nach Verlängerung ermöglicht hatte, gefeiert. Manchmal sind eben auch die Verlierer Sieger.