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Angesichts des alltäglichen Display-Meeres nicht nur in öffentlichen Verkehrsmitteln kann die Umfrage, die am Dienstag über "Jugendtrends" veröffentlicht wurde, doch überraschen. 73 Prozent der Befragten beteuerten nämlich, dass ihr Handy für sie ein ganz normaler Gebrauchsgegenstand sei. "Nur"
7 Prozent sehen das Smartphone schon als eigenen Körperteil an. 50 Prozent der etwa 2200 Befragten zwischen 14 und 29 Jahren (ein weit gefasster Jugendbegriff nebenbei gesagt) finden allerdings, dass ihre Freunde zu viel Zeit am Handy verbringen. Nicht viel weniger, 46 Prozent, finden, dass sie selbst zu ausgiebig am Smartphone herumtun. Aber ein Drittel der Befragten meint wiederum, dass eine Auszeit vom Handy gar nicht in Frage kommt.
Das sind unerwartet ambivalente Ansichten, und besonders paradox ist, dass von den smartphonegepeinigten Jugendlichen noch einmal 24 Prozent der Meinung sind, dass ihre Eltern zu viel aufs Handy schauen. Es ist dann halt doch so, dass der Apfel nicht weit vom Stamm fällt.
Diese Ergebnisse mögen vielleicht Eltern zu denken geben, interessant für TV-Anstalten ist freilich eine andere Fragestellung. Über 50 Prozent bevorzugen Streaming als Fernsehmöglichkeit. Öffentlich-rechtliche Sender und Private kommen zusammen nur auf 25 Prozent. Bei den 14- bis 19-Jährigen ist der Streaming-Anteil überhaupt schon über 60 Prozent. Dieses Zukunftspublikum wieder zurückzuholen, ist eine wahre Herkulesaufgabe für ORF und Co.