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Die Versicherung als Industrie

Von Rosa Eder

Wirtschaft

Das, was die Industrie längst vorlebt, nämlich Kostenpotenzial in jedem kleinen Element der Wertschöpfungskette heben, bleibt auch den Versicherungen nicht erspart, ist Christof Mascher, Vorstand in der österreichischen Allianz-Gruppe, überzeugt.


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Die Assekuranzen müssten ihre Produkte immer effizienter produzieren, um im Wettbewerb bestehen zu können, betonte Mascher Donnerstagabend in einem Hintergrundgespräch mit Journalisten.

Die Strategie der Allianz lautet: Konzentration auf das Kerngeschäft und in weiterer Folge Kooperationen mit anderen Versicherungen in Bereichen, die nicht dazu zählen. Ähnliche Arbeitsabläufe könnten hier über gemeinsame Plattformen abgewickelt und somit Kostenvorteile lukriert werden. Für die Allianz selbst gehören Produktgestaltung, Betreung der Kunden und Vertrieb zum Kerngeschäft, nicht jedoch Vertrags- und Schadenmanagement. Mascher: "Das ist für uns kein Schlüsselfaktor."

Bereits 1999 wurde für die Schadensabwicklung das Customer Care Center geschaffen. Dort sind rund 600 Mitarbeiter beschäftigt, die nicht nach dem Versicherungs-Kollektivvertrag (KV), sondern nach dem günstigeren Gewerbe-KV bezahlt werden, was erhebliche Kosteneinsparungen gebracht habe. Noch handle es sich dabei um eine Tochtergesellschaft der Allianz, doch das müsse nicht so bleiben. "Wir sind überzeugt, dass es nicht notwendig ist, dass diese Gesellschaft uns gehört", sagte Mascher. Die Allianz sei für Kooperationen mit anderen Versicherungsgesellschaften offen.

TopReport bekommt noch heuer Zuwachs

"Einer für alle, alle für einen" heißt es bereits bei "Top-Report", einem von der Allianz initiierten Kfz-Sachverständigenpool, bei dem die Kfz-Schadensbegutachtung von Allianz, Zürich Versicherung und Kärntner Landesversicherung unter einem Dach zusammengefasst ist. Mit weiteren Versicherungsunternehmen wird verhandelt. Wer neu dabei sein wird, wollte Mascher nicht verraten. Dabei dürfte es sich aber um eher kleinere Institute handeln. Mascher: "Die Größten haben die größten Berührungsängste." Von den TopReport-Experten werden heuer rund 105.000 Gutachten erstellt, für 2005 werden mehr als 140.000 erwartet.