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Die Filmrechte-Politik des Louvre ist eine kuriose. Wenn jetzt wieder einmal ein paar Musketiere durch den Palast turnen, im Kino nämlich, dann steht dieser Palast mitnichten in Paris, sondern im schönen - Würzburg. Aber das hat schon eine lange Tradition. Als 1973 Richard Chamberlain und Michael York die Degen kreuzten, durften sie das auch nicht im Original-Louvre tun, die mussten nach Spanien ausweichen. Und als Kiefer Sutherland und Charlie Sheen (!) sich im Jahr 1993 vermusketierten, da taten sie das gar in Wien. Da spielte die Hofburg den Louvre.
Jetzt ist es gar nicht mal so überraschend, dass Paris sein Museum nicht für ein paar bewaffnete Männer in albernen Kostümen ausräumen will. Das wäre dann doch ein bisschen viel Aufwand. Sieht man sich die Liste der Filme an, die doch eine Genehmigung erhalten haben, könnte man meinen: Der Kunsttempel gibt’s halt nicht so billig. Da muss schon ein Bernardo Bertolucci oder ein Jean-Luc Godard ("Bande a part") anklopfen, damit sich die schweren Pforten öffnen. Und wenn schon etwas Dubioses, dann soll’s wenigstens ein Horrorfilm mit Sophie Marceau sein ("Belphegor - Das Phantom des Louvre"). Ausreißer ist dabei allerdings der "Da Vinci Code", der mit all seiner Pracht und Nichtigkeit tatsächlich in den Gängen des Louvre zu Besuch sein durfte. Aber nur nachts. Das Kunstblut musste ja weggeputzt sein, bevor die Touristen kamen.