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Die Wada reicht Russland die Hand

Von Tamara Arthofer

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Der heutige Donnerstag könnte für Russlands Sport und damit das Land, das sich dessen rühmt, zum Freudentag werden - für die Welt-Anti-Doping-Agentur Wada aber noch zum Problem. Wenn die Granden des Wada-Exekutivkomitees auf den Seychellen zusammentreffen, beraten sie über einen der heikelsten Punkte der jüngeren Sportvergangenheit: eine mögliche Wiedereingliederung Russlands in den Weltsport nach der nun schon drei Jahre währenden Suspendierung der russischen Anti-Doping-Agentur, die - zumindest laut dem McLaren-Report - unter kräftiger Mithilfe des Staatsapparats Doping eher befördert denn verhindert hat. Dies einzugestehen und an der Aufklärung mitzuwirken, waren zentrale Punkte, die die Wada für eine etwaige Begnadigung gefordert hatte. Beides ist bisher noch nicht oder nur teilweise geschehen, weswegen sich nun sowohl unter den Athleten als auch bei Kronzeugen und im Zusammenschluss der nationalen Anti-Doping-Agenturen heftiger Widerstand regt.

Dass am Montag bekannt wurde, dass die Schweizer Bundesanwaltschaft gegen zwei Russen wegen eines Cyberangriffs auf den Wada-Europa-Sitz in Lausanne ermittelt, passt ins Bild. Dennoch wird die Wada der Sportmacht Russland wohl die Hand ausstrecken - sie könnte sich dabei aber noch gehörig die Finger verbrennen.