BG/BRG Judenburg ist Schule des Monats November. | Direktor: "Vieles gibt es nur bei uns." | Judenburg. Das BG/BRG Judenburg versteht sich als regionales Kompetenzzentrum, das seine Schüler auf eine erfolgreiche Zukunft vorbereiten will. Das vielfältige und individuelle pädagogische Konzept hat die Fachjury der "Wiener Zeitung" überzeugt.
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Die Augen von Direktor Johann Mischlinger beginnen zu leuchten, wenn er das Wort "autonom" in den Mund nimmt. Das BG/BRG Judenburg nützt alle möglichen Freiräume bei der Lehrplangestaltung, um im Wettbewerb mit anderen Schulen bestehen zu können. "Viele Dinge gibt es eben nur bei uns", erklärt Mischlinger stolz.
So haben Notebook und PC in Judenburg voll Einzug gehalten. Informatikunterricht gibt es ab der ersten Klasse, und manche Lehrer setzen bereits in der Unterstufe auf e-Learning.
Edith Kaltenhauser zeigt sich von den neuen technischen Möglichkeiten überzeugt. "Ich stelle Aufgaben, und jeder kann nach seinem Rhythmus arbeiten", erklärt die Lehrerin. So habe sie Zeit, auf die Fragen jedes Schülers einzeln einzugehen. Außerdem könne man Übungen am Computer beliebig oft wiederholen. Arbeitsblätter würden dagegen nur ein einziges Mal ausgefüllt.
Der Lehrer als Coach
In der Oberstufe gibt es bereits vier Notebook-Klassen, in denen der komplette Unterricht am Computer stattfindet. Mischlinger erwartet sich hiervon Vorteile für seine Schüler bei Aufnahmsprüfungen für Fachhochschulen oder Universitäten. Diese seien nach einem ähnlichen Schema aufgebaut wie Übungen am Computer.
Abseits der Bildschirmarbeit dürfen die Schüler in den diversen Laborräumen bei Experimenten regelmäßig selbst Hand anlegen. In dieser Situation wird, so Mischlinger, der Lehrer zum Coach, der die Schüler unterstützt und nicht "niederkorrigiert".
Soziales Lernen
Ab der sechsten Klasse können sich die Schüler einen Teil ihres Lehrplans selbst zusammenstellen. Je nach Neigung stehen ihnen die Schwerpunktfächer Informatik, Italienisch, "Science and Nature" und "Music & Arts" offen. Darüber hinaus gibt es für alle Präsentations- und Kommunikationstraining in Seminarform.
Schulsprecher Thomas Bärnthaler findet es "super, dass man so viele Sachen selber auswählen kann". Seine Schule charakterisiert er als "offen für Neuerungen und doch an Leistung orientiert. Direktor Mischlinger ist stolz auf die Erfolge, die die Schüler bei Wettbewerben und Projekten im In- und Ausland erzielen. Feedback von außen sei notwendig. Ob durch Sprachzertifikate oder Schüler-Olympiaden - eine "internationale Standortbestimmung" sei immer wichtig. Das sehen auch die Eltern so. Johann Fally, stellvertretender Obmann des Elternvereins, weist auf die zahlreichen Preise hin, die das BG/BRG Judenburg gewonnen hat. Außerdem sei man schon öfters zu Veranstaltungen ins Ausland eingeladen worden.
Damit jedoch die soziale Kompetenz der Schüler nicht hinter ihrem Wissen zurückbleibt, gibt es das Fach "Soziales Lernen". Dabei erarbeiten die Schüler selbst Verhaltensregeln für die Klassengemeinschaft. "Der Mensch muss immer im Mittelpunkt stehen", betont Mischlinger.
Regionale Vernetzung
Das BG/BRG Judenburg ist im Rahmen von Projekten in der Region präsent. So haben die Schüler etwa im Auftrag der Stadt Judenburg Bilder für Schaufenster entworfen, die dann in der ganzen Stadt zu sehen gewesen sind. Auf Zukunftspläne angesprochen meint Mischlinger: "Es würde mir schon einiges vorschweben." Die "Weichen für die Zukunft" seien in die richtige Richtung gestellt.
BG/BRG Judenburg
(mel) Rund 800 Schüler besuchen das BG/BRG Judenburg mit seinen 31 Klassen und 63 Lehrern. Das 1974 bezogene Haus platzt laut Direktor Johann Mischlinger "aus allen Nähten". Er wünscht sich eine baldige Aufstockung des Gebäudes, um im Wettbewerb mit anderen Schulen mithalten zu können. Die Schule unterhält Kontakt mit zahlreichen Institutionen in der Region und über diese hinaus.