Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 12 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.
Endlich hat auch die Volksmusikszene ihren Milli-Vanilli-Skandal: Die Kastelruther Spatzen sind nicht, was sie vorgeben zu sein. Künstler?, mögen manche jetzt fragen. Ja, das auch. Wie die "Bild"-Zeitung meldete, spielen die Musikanten auf ihren CDs ihre Instrumente gar nicht selbst - aus "Kostengründen". Ruchlos! Dabei ist doch die Schlagerbranche für ihre unerschütterliche Authentizität bekannt. Womöglich sind die Spatzen auch gar nicht aus Kastelruth!
Da ist eine Entschuldigung fällig. Vielleicht kann man die Musiker von "No Doubt" fragen, wie das geht: Gwen Stefanis Band hat ihr aktuelles Musikvideo "Looking hot" zurückgezogen. Da hatte sich Gwen Stefani nämlich als rassige Squaw verkleidet und mit den Kollegen Cowboy und Indianer gespielt. Was - bis jetzt - bei der Faschingsfeier im Kindergarten noch erlaubt war, erzürnte freilich die Vertreter der amerikanischen Ureinwohner. Die haben ganz offensichtlich "Der Schuh des Manitu" nie gesehen. Jedenfalls hat sich Gwen Stefani reumütig gezeigt und versichert, dass sie in keiner Weise "Indianer angreifen, verletzen oder verniedlichen" wollte. Bei dem Filmchen kann sie sich auch schwerlich auf die Freiheit der Kunst berufen. Weil, Kunst, nun ja. Das Argument hilft nun aber Jan Fabre auch nichts mehr. Er hat sich mit den Falschen angelegt: Katzenliebhabern. Für ein Kunstprojekt hat der Belgier Katzen durch die Luft werfen lassen, davon gibt es ein Video im Internet. Die Wut darob führte sogar dazu, dass Fabre in einem Park von Tierschützern zusammengeschlagen wurde. Das ist also der Unterschied zwischen Katzen und Spatzen.