Auch zwei Tage nach den Terroranschlägen in den Vereinigten Staaten stand Fassungslosigkeit an oberster Stelle. Weltweit solidarisierten sich Menschen mit den Angehörigen der Opfer, indem sie Trauerminuten hielten oder vor US-Botschaften Kränze niederlegten. Das Gedenken wurde auch hörbar: In Österreich läuteten drei Minuten lang Kirchenglocken.
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War auf den Straßen der meisten europäischen Hauptstädte auch wenig davon zu merken - die Zeichen des Gedenkens an die Opfer der Terrorakte in den USA waren dennoch sicht- und hörbar.
In Österreich, wo Regierung, Sozialpartnerschaft und Kirchen zu einer Trauerminute aufgerufen hatten, standen gestern um zehn Uhr die öffentlichen Verkehrsmittel still, Kirchenglocken läuteten. Schwarze Fahnen und Flaggen auf halbmast waren an den meisten öffentlichen Gebäuden in den Bundesländern zu sehen. In Betrieben wurden ArbeitnehmerInnen ersucht, kurz inne zu halten. In Schulen wurde der Betroffenheit ebenso Ausdruck verliehen. Den Einsatz ihrer amerikanischen Kollegen würdigten die niederösterreichischen Feuerwehrleute.
Messen und Gedenkminuten
Das Gedenken an die Opfer war ein länderübergreifendes. In vielen Staaten wurden Seelenmessen zelebriert, die Fahnen standen auf Halbmast. Damit teile Russland die Trauer des amerikanischen Volkes, ließ etwa Präsident Wladimir Putin verlauten.
In Deutschland haben Hunderttausende in Gedenkminuten verharrt - aufgerufen dazu vom Deutschen Gewerkschaftsbund und der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände.
Nationaler Trauertag
Mit einem nationalen Trauertag reagierte Frankreich. Heute Mittag sollen im gesamten öffentlichen Dienst Schweigeminuten eingehalten werden.
Zum "Tag der Solidarität mit Amerika" wurde der gestrige Donnerstag in Polen. Und schon im Verlauf der Nacht davor waren immer wieder Menschen vor der US-Botschaft zu stillen Mahnwachen erschienen, legten Blumen nieder und zündeten Kerzen an.
In Rom versammelten sich 15.000 Personen zu einem Fackelzug und demonstrierten gegen die Gewaltwelle, die die Vereinigten Staaten erschüttert hatte.
Kerzen im Fenster
Ein weiteres Zeichen der Trauer folgt heute. Der EU-Außenministerrat hat beschlossen, um zwölf Uhr während einer dreiminütigen Stille der Opfer zu gedenken. Dieses will die Katholische Aktion der Diözese Gurk-Klagenfurt auf mehrere Tage ausdehnen. Sie appellierte an die Gläubigen, "als stillen Ausdruck des Mitgefühls und Gedenkens" eine Woche lang eine Kerze ins Fenster zu stellen - und zwar täglich zwischen 19 und 21 Uhr.