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Twittern mit den Größten: Weltwirtschaftsforum Davos im Internet. | Davos/Wien. 2500 Teilnehmer reisen zu dem heute, Mittwoch, beginnenden Weltwirtschaftsforum (WEF) in Davos. Weitaus größer als die Zahl der Anwesenden ist jedoch die Zahl jener, die über das Internet mit dabei sind.
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Das WEF hat 1,5 Millionen Follower beim sozialen Netzwerk Twitter (für Textnachrichten bis zu 140 Zeichen). So hört Davos des Volkes Stimme: Hinz und Kunz können sich hier mit 250 Teilnehmern des WEF austauschen, darunter Microsoft-Gründer Bill Gates.
Die öffentliche Facebook-Seite des Forums zählt des weiteren 5400 Fans. Und das Internet-Videoportal des WEF auf YouTube ("The Davos Debates") hat 10.000 Abonnenten. Laut WEF-Sprecher Matthias Lüfkens stellen hier "mehrere Millionen Interessierte" den führenden Köpfen Fragen.
"Wir wollen einer breiten Öffentlichkeit Zugang geben", betont Lüfkens. Ob des Volkes Ideen bei dem oftmals als Debattierclub der obersten Kategorie kritisierten Forum auch aufgegriffen werden, ist nur in Einzelfällen belegt.
Gewisse Stimmen werden nämlich tatsächlich gehört - wie jene von Julia Lalla-Maharajh. Die britische Aktivistin ist Siegerin des Wettbewerbs für die "Davos Debates 2010" auf YouTube. Kommenden Samstag Nachmittag hält sie daher als volle Teilnehmerin ein Plädoyer gegen die Beschneidung von Frauen. Ob Lalla-Maharajh damit in die oberste Einflussklasse aufsteigen darf, muss sich weisen.
Bleiben Banker daheim?
Wiewohl manche Mitglieder dieser Einflussklasse heuer zu Hause bleiben. Einem Link auf Twitter folgend ist zu erfahren, dass JP Morgan-Chef Jamie Dimon und Goldman Sachs-Chef Lloyd Blankfein dem Treffen fern bleiben.
Offiziellen Angaben zufolge sind die Banken hingegen heuer wieder mit hohen Managern vertreten. Aufgrund der Rufe nach Reformen im Finanzsektor befürchten sie harte Einschnitte. Auch Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann wird nicht fehlen.