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Dreidimensionales ist auf dem Vormarsch. Im Kino starten gerade zwei Animationsfilme in 3D-Technik (Siehe Artikel Fernsehen in der dritten Dimension steht vor der Türe. Mediales Raumerlebnis mit Tiefenwirkung, so weit das Auge reicht.
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Ob die psychedelischen 3D-Bilder einen neuen Siegeszug in die Wohnzimmer feiern werden, bleibt abzuwarten. Doch es gibt auch weitere Kultur-Sparten jenseits der Filmindustrie, die versuchen, am üppigen Kuchen des 3D-Booms mit zu naschen.
Ein Wiener Operettenfestival hat in den letzten Tagen Einladungen zur aktuellen Premiere ausgeschickt. Beigelegt ist der Ankündigung ein auf den ersten Blick schlecht gedrucktes Foto, das sich über die ebenfalls beigefügte 3D-Brille - ein ganz klassisches Papiermodell in Rot-Blau - als Bild mit einer dritten Dimension herausstellt. Wie originell! Was die Veranstalter eventuellen Besuchern damit sagen wollen, bleibt rätselhaft. Auch Ratlosigkeit ist Aufmerksamkeit, scheint man sich gedacht zu haben. Oder man wollte gleich ausschließen, die Produktion könne als flach bezeichnet werden.
Theater kann eindimensional sein. Doch das ist keine Frage der Optik. Da helfen auch Spezialbrillen nicht. Mehr Tiefenschärfe bringen die hier nicht. Und bevor findige Theatermacher 3D-Theater erfinden wollen, noch ein kleiner Hinweis: Die Wirklichkeit ist schon dreidimensional.